
Der Naturpark Nuthe-Nieplitz ist geprägt von Wiesen, Flüssen und flachen Seen. Der Park bietet vielen Tieren, vor allem Vögeln, ideale Bedingungen, um ungestört in der Natur zu leben. Doch seit einigen Jahren wohnt im Naturpark auch ein für Deutschland eher ungewöhnliches Tier: Der Elch Bert.
Seit 2018 zieht es den Riesen immer wieder nach Brandenburg, mittlerweile gilt er als einer der besten erforschten Elche der Welt, berichtet das Magazin Geo. Vor etwa sechs Jahren wurde dem mittlerweile zehnjährigen Bullen ein GPS-Halsband angelegt, mit dem die Wildbiologen der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde die Wanderbewegungen des Elchs erforschen können.
Bert wird zwar immer wieder als einziger, wild lebender Elch Deutschlands bezeichnet. Tatsächlich schätzen Wildbiologen nach Angaben des WWF, dass jedes Jahr zehn bis fünfzehn Elche durch die Wälder streifen, in erster Linie in Norddeutschland. Doch auch in Bayern kommt es immer wieder zu Begegnungen mit den spektakulären Tieren.
Polnischer Einwanderer sucht Freundin
Bert wanderte vermutlich aus Polen in die Bundesrepublik ein und blieb. Doch eine Partnerin fand er hier nicht, weshalb er die Brunftzeit regelmäßig bei einer Kuhherde verbringt. Fortpflanzen kann er sich mit den Kühen aber natürlich nicht. Die letzte nachgewiesene Reproduktion von Elchen gab es in Deutschland 1981 westlich von Frankfurt an der Oder, erklärt Wildbiologe Dr. Frank-Uwe Michler, von der Hochschule Eberswalde gegenüber Bild. Eine potenzielle Partnerin verpasste Bert demnach im Jahr 2022, als sich eine Elchkuh auf elf Kilometer annäherte - doch die beiden verpassten sich.
Dafür wurden in diesem Jahr bereits an drei Orten im Osten Elchkühe gesichtet: Eine in Sachsen-Anhalt, eine in Sachsen und eine sogar in Brandenburg - letztere ist nach Informationen der Zeitung inzwischen allerdings in Nordsachsen unterwegs.
Allzu viel Zeit bleibt Bert aber nicht mehr, die Tiere werden in der Natur etwa 15 Jahre alt. Dem rund zehnjährigen Bert bleiben voraussichtlich trotzdem noch ein paar Jahre. Seinen Zenit habe er zwar überschritten, aktuell gehe es ihm aber prächtig, erklärt Wildbiologe Michler.
