München - Eine neue Betrugsmasche hat auch nachweislich ihren Weg nach Franken gefunden. Ihr Erspartes ist dabei in Gefahr - so können Sie sich schützen.

Neuestes Beispiel, auf das nun auch die Verbraucherzentrale auf ihrer Homepage aufmerksam macht: So werden angebliche Hermes-Kundinnen und oder Kunden per SMS aber auch via Mail darauf aufmerksam gemacht, dass derzeit ein Paket zurückgehalten werde, weil die fällige Zollgebühr angeblich hier nicht überwiesen wurde.

Direkt verdächtig: So ist in der Anrede oft lediglich von „Hallo“ oder „Sehr geehrter Kunde“ die Rede. In einer E-Mail, die unserer Redaktion vorliegt, heißt es wie folgt: „Ihr Paket wartet auf Bestätigung der Zahlungsabwicklung“. Im weiteren Verlauf des Schreibens müsse man dann auch hier angebliche Zoll-/Importgebühren bezahlen.

Auch in Namen der DHL werden aktuell wieder solche Nachrichten per SMS oder via Mail vermehrt versendet. Auf diese Vorfälle macht nun auch die Verbraucherzentrale in einer Mitteilung aufmerksam.

An dieser Stelle sei direkt gesagt: Niemals würde Sie ein Unternehmen wie Hermes oder DHL so formlos anschreiben. In den meisten Fällen wird mindestens Ihr Nachname verwendet, meist sprechen Hermes oder auch die DHL ihre Kundinnen oder Kunden aber mit dem vollen Namen an. Auch ein User aus der Region hat diese Mail nun erhalten.

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Diese Mail hat auch ein User aus der Region erhalten. © privat

Zudem würde Hermes ebenfalls niemals Zollgebühren einfach so per Mail oder SMS „eintreiben“. Sollten diese wirklich einmal anfallen, müssen Sie diese bei Übergabe aus dem Postauto einfach bar dem Kurier bezahlen – das hat dann auch seine Richtigkeit. Zum Beispiel, wenn Sie ein Paket europaweit versenden.

In sämtlichen Fällen gilt ganz allgemein: Nachrichten unverzüglich löschen und keinesfalls darauf reagieren. Oft fragen sich auch Menschen, ob irgendetwas falsch gemacht wurde, weil man solche Spam-Nachrichten erhält. Hier kann man für Beruhigung sorgen.

Mittlerweile arbeiten Betrüger mit hochintelligenten Maschinen. Diese generieren in der Sekunde Hunderte Zahlenkombinationen – bis irgendwann eine echte Nummer zufällig herauskommt, die dann angeschrieben wird. Gleiches gilt in Sachen Buchstabenkombinationen und Mailadressen. Zudem könnte Ihre Mail auch in einem Datenleck aufgetaucht und dadurch in die Hände von Betrügern gelangt sein.

Heißt im Klartext: Auch wenn Sie nicht auf „gefährlichen Seiten“ surfen, kann es Sie mit einer Nachricht hier einmal treffen.

Solange Sie darauf nicht reagieren, kann Ihnen auch nichts passieren. Gefährlich kann es erst dann werden, wenn Sie auf Links klicken und dort persönliche Daten wie Passwörter oder Kontonummern eingeben.

Meist treten diese Spam-Mails alle zwei, drei Monate schubweise auf. Dann erhalten Sie mehrere Nachrichten auf ein paar Tage verteilt. Irgendwann hört der Spam dann wieder auf – bis eine künstliche Maschine in ein paar Monaten wieder zufällig bei Ihrer Telefonnummer beziehungsweise Ihrer Mailadresse herauskommt.

In einem Beispiel, das unserer Redaktion vorliegt, kam es gleich zu drei verschiedenen Nachrichten innerhalb weniger Tage. Auch hier hat der Empfänger einfach nicht darauf reagiert, beziehungsweise die Nachrichten über die SMS-Funktion sogar als Spam gemeldet.

Vorteil: Nach einiger Zeit erkennt Ihr Telefon den Absender und leitet die Nachricht automatisch in den Spam-Ordner weiter, ohne Ihnen die Nachricht extra zu pushen.