
Donald Trump und Gianni Infantino verbindet auf den ersten Blick nicht viel. Doch auf den zweiten Blick ähneln sich die beiden Männer deutlich, vor allem was ihren Charakter angeht. Der US-Präsident liebt das Rampenlicht ebenso wie der Fifa-Präsident, beide wissen Aufmerksamkeit für sich zu nutzen.
Kein Wunder also, dass Infantino mit Trump einen starken Partner für die Austragung des Turniers und in den USA einen starken Partner an seiner Seite wähnt. Doch der mächtigste Mann der Welt ist ebenso eigensinnig wie unberechenbar. Das zeigte sich auch beim Finale der Klub-WM.
Trump kapert die Siegesfeier
Sportlich war die Partie zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea schnell entschieden, die Londoner führten bereits zur Halbzeit mit 3:0. Doch schon direkt nach Abpfiff drehte sich kaum noch etwas um das Sportliche, stattdessen suchte Donald Trump sofort wieder das Rampenlicht. Dass der US-Präsident dem Sieger die Goldmedaillen überreichen sollte, war von Anfang an klar.
Dass der 79-Jährige anschließend auf der Bühne blieb, schien hingegen nicht abgemacht. Als Chelsea-Kapitän Reece James zum Jubeln ansetzen wollte, blickte er den Präsidenten erwartungsvoll an.
Der fühlte sich augenscheinlich unter den Siegern pudelwohl, blieb auf der Bühne und setzte stattdessen lächelnd zum Applaus an. Der Spieler zögerte kurz, reckte den Pokal aber trotzdem hoch - und so findet sich auf den Fotos der Siegermannschaft auch der US-Präsident wieder.
Wurde Trump per Photoshop entfernt?
Sie seien schon ein wenig irritiert gewesen, erklärte Matchwinner Cole Palmer anschließend auf der Pressekonferenz. Im Sinne des Vereins war die ungeplante Aktion von Donald Trump offenbar nicht. Auf den Bildern, die der FC Chelsea im Nachhinein in den sozialen Netzwerken teilte, war Trump nicht mehr zu sehen.
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Anscheinend entfernten die Verantwortlichen den Präsidenten nachträglich aus den Bildern. In den Kommentaren auf Instagram ernteten sie dafür reichlich Zuspruch. Live im Stadion erntete Trump gemischte Reaktionen. Schon als er den Rasen betrat, mischten sich unter den Applaus zahlreiche Buhrufe. Doch der Auftritt im Finale ist nicht der einzige skurrile Aussetzer des Republikaners.
Steht der echte Pokal in Trumps Büro?
In einem am Montag (14. Juli) veröffentlichten Interview mit dem Sportsender Dazn erklärt Donald Trump, dass der Klub-WM Pokal in diesem Moment im Weißen Haus im Büro des Präsidenten stünde. Demnach habe Fifa-Präsident Gianni Infantino ihn gefragt, ob er die Trophäe eine Weile aufbewahren könne.
Auf die Frage des Präsidenten, wann der Pokal wieder abgeholt werde, soll Infantino entgegnet haben, dass sie ihn nie abholen werden. Trump könne ihn für immer im Oval Office behalten. Trump erklärte weiter, dass für den Wettbewerb eine neue Trophäe angefertigt worden sei.
Der neu designte Pokal wurde bereits im März von Trump und Infantino im Weißen Haus enthüllt. Schon damals wollte der US-Präsident das von Tiffanys gefertigte Stück in Washington behalten. Von einer Kopie war damals allerdings noch nicht die Rede.
