
Schon kleine Mengen an verarbeitetem Fleisch können das Risiko verschiedener Krankheiten erhöhen, zu dieser Erkenntnis sind die Forscher einer neuen Studie gekommen, darüber hat zunächst der US-amerikanische Sender CNN health berichtet. Forscher der University of Washington führten eine Meta-Analyse von 60 bereits bestehenden Studien durch und analysierten dabei den Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und dem Risiko verschiedener Erkrankungen. Konkret ging es dabei um verarbeitetes Fleisch, zuckergesüßte Getränke und Transfettsäuren sowie Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Dickdarmkrebs und ischämische Herzkrankheit.
Bereits kleine Mengen können schaden
Die Studie ergab, dass bereits ein täglicher Konsum von 50 Gramm verarbeiteten Fleisches das Risiko für Typ-2-Diabetes um elf Prozent und das Risiko für Darmkrebs um sieben Prozent erhöht. Die Menge von 50 Gramm entspreche laut den Autoren etwa einem Hot-Dog-Würstchen.
Bei Süßgetränken hat sich ebenfalls eine Tendenz gezeigt. So könne der Konsum von etwa 350 Millilitern pro Tag das Risiko von Typ-2-Diabetes um acht Prozent und das Risiko für ischämische Herzkrankheiten um zwei Prozent erhöhen. Das entspricht etwa eineinhalb Gläsern.
Ein möglicher Grund für diesen Zusammenhang könnten die oft in verarbeitetem Fleisch enthaltene Nitrite sein. Sie dienen als Konservierungsmittel und sorgen unter anderem für das gewohnte Pökelaroma. Im Magen werden sie jedoch in krebserregende Nitrosamine umgewandelt. Beim Konsum von zuckerhaltigen Getränken werden laut den Forschern Stoffwechselwege beeinflusst, was wiederum einen Einfluss auf das Risiko von Herzerkrankungen und Diabetes hat.
Keine sichere Menge - aber kein Grund zur Panik
Dr. Nita Forouhi, Leiterin der Abteilung für Ernährungsepidemiologie an der Universität Cambridge im Vereinigten Königreich, die nicht an der Studie beteiligt gewesen ist, erklärte, dass das Risiko bei zunehmendem Konsum ebenfalls steigt. Demnach gäbe es keine "sichere Menge" beim Verzehr von verarbeitetem Fleisch, wird sie bei CNN health zitiert.
Wichtig anzumerken ist jedoch, dass die Studie nicht beweist, dass bestimmtes Essen zu bestimmten Krankheiten geführt hat, sondern lediglich, dass es einen Zusammenhang zwischen den Essgewohnheiten und bestimmten Krankheiten von Menschen gibt. Laut dem Ernährungswissenschaftler Gunter Kuhnle sei es weder sinnvoll, vollkommen auf die untersuchten Produkte zu verzichten, noch sie weiterhin in großen Mengen zu verzehren. "Das Ziel sollte nicht Perfektion sein, sondern eine gesunde und sinnvolle Ernährungsweise, die Raum für Genuss lässt", wird der Wissenschaftler von CNN health zitiert.