Nürnberg/Fürth/Erlangen - Die Kosten für die Bestattung eines Menschen wachsen schnell auf mehrere tausend Euro an. Doch sie unterscheiden sich je nach Friedhof teilweise extrem. In Nürnberg wird es besonders teuer.

Der Tod eines Menschen bedeutet für die Angehörigen in der Regel nicht nur große Trauer, die Hinterbliebenen müssen sich außerdem um viele Dinge kümmern. Ein Bestattungsunternehmen muss beauftragt und die Sterbeurkunde beantragt werden, Arbeitgeber, Versicherung und Bank des Verstorbenen müssen informiert werden und auch die Trauerfeier sollte besser früh als spät organisiert werden.

All das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Abhängig von den Wünschen der Verstorbenen oder Hinterbliebenen kann so ein Todesfall schnell vier- bis fünfstellige Summen kosten. Doch welche Beträge am Ende tatsächlich anfallen, ist unterschiedlich. Selbst zwischen Nachbarstädten wie Nürnberg und Fürth gibt es teils drastische Unterschiede. Das ist das Ergebnis einer Studie der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas.

Nürnberger zahlen am meisten

Die Initiative hat dafür die Friedhofskosten aller deutschen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern unter die Lupe genommen. Wer sich in Nürnberg für ein Erdwahlgrab für einen Sarg oder eine Urne entscheidet, muss mit Kosten in Höhe von 3.168 Euro rechnen. Die setzen sich zusammen aus der Grabnutzung für zehn Jahre (1.338 Euro), der Beisetzung (1.390 Euro) und der Miete für die Trauerhalle (440 Euro). Wenige Kilometer weiter gibt es das gleiche Angebot deutlich kostengünstiger.

In Fürth werden für ein Erdwahlgrab lediglich 1.240 Euro fällig. In Erlangen beläuft sich der Preis auf 1.335 Euro, allerdings kann das Grab hier für 15 statt zehn Jahre genutzt werden.

Auch andere Gräber sind in Erlangen und Fürth mit deutlich weniger Kosten verbunden. Für ein Urnenwahlgrab werden 704 Euro beziehungsweise 450 Euro fällig, während eine solche Bestattung in Nürnberg mit 1.234 Euro zu Buche schlägt. Doch woher kommen die großen Unterschiede?

Keine einheitlichen Vorschriften

In Deutschland gibt es keine bundesweite Vorschrift über die Gebühren an Friedhöfen. Stattdessen kann jede Kommune diese selbst festlegen. So ergeben sich die Preisunterschiede von teils mehreren hundert Prozent. Zahlreiche Faktoren spielen in dieser Rechnung eine Rolle, von den Öffnungszeiten der Friedhöfe über die Kosten für die Pflege des Areals bis hin zum Verhältnis zwischen der Anzahl der Einwohner und der Anzahl der Friedhöfe.

Die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas empfiehlt Städten und Kommunen, Einsparpotenziale zu prüfen. Beispielsweise könnten Arbeiten an Grab- und Grünflächen an günstigere, private Dienstleister ausgelagert werden. Darüber hinaus sollten Bestattungsflächen möglichst gut ausgelastet sein, wodurch nicht mehr benötigte Überhangflächen veräußert oder anderweitig genutzt werden könnten.