München - Ein deutscher Internet- und Telefonanbieter ist in den Fokus von Betrügern gerückt. Potenziell sind davon nun Millionen Kundinnen und Kunden betroffen. Das müssen Sie jetzt beachten.

Wie die Verbraucherzentrale auf ihrer Homepage erklärt, ist aktuell ein Schreiben in Umlauf, das angeblich im Namen von 1&1 verschickt wurde.

Demnach wurden „verdächtig Aktivitäten“ und „mehrere Viren“ auf Ihrem Konto entdeckt. Aus diesem Grund werden Sie anhand von einer „Antivirenlösung“ zum Schutz Ihres Kontos aufgefordert. Die Phishing-Mail werde dabei unter folgendem Betreff verschickt: „Ihr 1&1 Konto ist gefährdet-jetzt schützen“.

Üblicherweise müssen Sie „schnell“ handeln, um eine Kontosperrung zu vermeiden. Auffällig sei zudem der Rechtschreibfehler bei der Grußformel am Ende der E-Mail („grüße“).

Nicht typisch für Betrugsversuche ist die persönliche Anrede, durch welche Sie sich nicht verunsichern lassen sollten, betonen die Verantwortlichen in dem Schreiben dazu weiter.

Weitere Anzeichen für Phishing seien hier ebenfalls gegeben: Link in der Mail, unseriöse Absendeadresse, Rechtschreibfehler, Dringlichkeit („schnell“), Drohung mit Kontosperrung und ein echtes Phishing-Schlagwort („verdächtige Aktivitäten“).

Von Seiten der Expertinnen und Experten heißt es dazu deshalb wörtlich weiter: „Wir raten Ihnen, die Aufforderung zu ignorieren und Phishing-Mails immer unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Falls Sie ein 1&1-Konto haben, schauen Sie auf der offiziellen Seite oder in der App nach, ob Sie dort ähnliche Aufforderungen finden.“

In sämtlichen Fällen gilt ganz allgemein: Nachrichten unverzüglich löschen und keinesfalls darauf reagieren. Oft fragen sich auch Menschen, ob irgendetwas falsch gemacht wurde, weil man solche Spam-Nachrichten erhält. Hier kann man für Beruhigung sorgen.

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Vor dieser Mail wird aktuell gewarnt. © https://www.verbraucherzentrale.de/

Mittlerweile arbeiten Betrüger mit hochintelligenten Maschinen. Diese generieren in der Sekunde Hunderte Zahlenkombinationen – bis irgendwann eine echte Nummer zufällig herauskommt, die dann angeschrieben wird. Gleiches gilt in Sachen Buchstabenkombinationen und Mailadressen. Zudem könnte Ihre Mail auch in einem Datenleck aufgetaucht und dadurch in die Hände von Betrügern gelangt sein.

Heißt im Klartext: Auch wenn Sie nicht auf „gefährlichen Seiten“ surfen, kann es Sie mit einer Nachricht hier einmal treffen.

Solange Sie darauf nicht reagieren, kann Ihnen auch nichts passieren. Gefährlich kann es erst dann werden, wenn Sie auf Links klicken und dort persönliche Daten wie Passwörter oder Kontonummern eingeben.

Meist treten diese Spam-Mails alle zwei, drei Monate schubweise auf. Dann erhalten Sie mehrere Nachrichten auf ein paar Tage verteilt. Irgendwann hört der Spam dann wieder auf – bis eine künstliche Maschine in ein paar Monaten wieder zufällig bei Ihrer Telefonnummer beziehungsweise Ihrer Mailadresse herauskommt.

In einem Beispiel, das unserer Redaktion vorliegt, kam es gleich zu drei verschiedenen Nachrichten innerhalb weniger Tage. Auch hier hat der Empfänger einfach nicht darauf reagiert, beziehungsweise die Nachrichten über die SMS-Funktion sogar als Spam gemeldet.

Vorteil: Nach einiger Zeit erkennt Ihr Telefon den Absender und leitet die Nachricht automatisch in den Spam-Ordner weiter, ohne Ihnen die Nachricht extra zu pushen.