
Für viele Menschen ist Kaffee gewissermaßen ein Grundnahrungsmittel - besonders Schichtdienstler können ein Lied davon singen. Was danach übrig bleibt, ist jede Menge Kaffeesatz - und der landet oft wie selbstverständlich im Ausguss. Schließlich ist er ja organisch, oder? Stimmt, doch es gibt dennoch ein Problem.
Kaffeesatz besteht aus feinen Partikeln, die sich im Wasser nicht auflösen. Wenn man den Satz in den Ausguss kippt, setzen sich diese Partikel in den Rohren ab - besonders gern in Kombination mit Fett- oder Seifenresten. Selbst das Nachspülen mit heißem Wasser verhindert nicht, dass sich mit der Zeit aus den Ablagerungen eine zähe, fast betonartige Masse bildet, die schließlich sogar den Abfluss verstopfen kann.
Anders als bei Haaren oder Essensresten hilft hier oft auch kein handelsüblicher Abflussreiniger mehr, weil diese Mittel nichts gegen mineralisch-organische Ablagerungen ausrichten können. Im schlimmsten Fall, wenn auch mechanische Hilfsmittel wie eine Reinigungsspirale nicht mehr hilft, muss ein Installateur ran - und das kann teuer werden.
Hartnäckiger Mythos
Immer wieder hört oder liest man, Kaffeesatz sei gut für den Abfluss, weil er Gerüche neutralisiere oder sogar wie ein Peeling wirke und das Abflussrohr reinige. Tatsächlich kann der Satz, ähnlich wie ein Lufterfrischer, kurzfristig Gerüche überdecken. Doch das ändert nichts daran, dass er langfristig die Rohre zusetzt. Die vermeintliche Reinigungskraft ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält, aber leider mehr schadet als nützt.
Wohin also mit dem Kaffeesatz?
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Kaffeesatz ist viel zu schade für den Abfluss. Als Dünger oder auf dem Kompost ist er ein echter Allrounder, denn er verbessert nicht nur die Bodenstruktur und liefert Nährstoffe, sondern er hält darüber hinaus sogar Schnecken fern. Auch als Hausmittel macht er eine gute Figur - etwa als Peeling, Geruchsneutralisierer im Kühlschrank oder als natürlicher Scheuerschwamm.