Nürnberg - Ein niederländischer Autohersteller ruft deutschlandweit mehr als hunderttausend Fahrzeuge zurück. In den Autos wurden fehlerhafte Dieselmotoren verbaut.

Der Autohersteller Stellantis, zu dem unter anderem die Marken Opel, Peugeot, Fiat und Citroën gehören, kündigte am Donnerstag (3. Juli) eine "Sonderkulanz" an. Diese gilt für die frühere Generation der 1,5 BlueHDi-Dieselmotoren. Das gab der Hersteller auf seiner Website bekannt.

Die betroffenen Motoren wurden zwischen Oktober 2017 und Januar 2023 produziert und in Autos der Marken Peugeot, Citroën, DS Automobiles, Opel/Vauxhall und Fiat verbaut. Laut der Automobilwoche sind in Deutschland 141.700 Fahrzeuge betroffen.

Frühzeitiger Verschleiß

Probleme bereitet der frühzeitige Verschleiß der Nockenwellenkette in den Motoren. Stellantis übernimmt deshalb 100 Prozent der Teile- und Arbeitskosten für bis zu zehn Jahre oder 240.000 Kilometer - unter bestimmten Bedingungen.

Kunden, die in der Vergangenheit bereits Probleme mit der Nockenwellenkette hatten, können ab Mitte Juli auch rückwirkend eine Erstattung beantragen. Das gilt für Reparaturen, die zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 30. Juni 2025 durchgeführt wurden. Außerdem müssen Diagnose und Reparatur über das autorisierte Netzwerk von Stellantis erfolgen. Freie Werkstätten sind für betroffene Kunden also keine Möglichkeit. Für die Kunden gibt es zudem Sonderkonditionen für die Miete eines Ersatzfahrzeuges.

Aufgrund des großen Ausmaßes hat Stellantis für die Entschädigungen beziehungsweise Erstattungen eine eigene Plattform eingerichtet.