Nürnberg - Die Stadt Nürnberg will ihren Bewohnern mit den städtischen Freibädern in den heißen Monaten Abkühlung und Erholung bieten. Doch der Ticket-Shop sorgte ausgerechnet an den heißesten Tagen für Frust bei den Gästen.

Die erste Juliwoche startete in Nürnberg mit den höchsten Temperaturen des bisherigen Jahres. Am Montag bestätigte sich der Trend des Wochenendes mit Höchsttemperaturen von knapp 33 Grad, der Dienstag setzte noch einen drauf. Hier stiegen die Temperaturen laut dem Portal Wetter.com auf bis zu 34,9 Grad, einen Tag später prognostiziert der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs gar 37 bis 38 Grad.

Grund genug, um nach Abkühlung im heißen Nürnberg zu suchen. Wer keinen Badesee oder Fluss in der Nähe hat - was wohl auf die meisten Stadtbewohner zutreffen dürfte - dem bleibt fast nur noch eines der städtischen Freibäder. Doch die bereiten Kunden in den vergangenen Tagen Kopfzerbrechen.

Tagelang kein Online-Ticketkauf möglich

Um Wartezeiten an den Eingängen der Freibäder zu verringern, bietet die Stadt Nürnberg Online-Tickets an. Wer aber zwischen Sonntag und Mittwoch versuchte, über die Website der Bäder eine Eintrittskarte zu kaufen, wurde enttäuscht: Der Shop war vorübergehend nicht erreichbar. Für welches Bad sich die Menschen ein Ticket kaufen wollen, spielte dabei keine Rolle. Egal ob Langwasserbad, Südstadtbad oder die dazugehörigen Saunen - die Fehlermeldung blieb die gleiche.

Inzwischen ist die Störung behoben, seit etwa 10.45 Uhr (Mittwoch) läuft der Shop wieder. Hintergrund war eine Störung beim Serveranbieter, mit dem die Stadt zusammenarbeitet, erklärt Matthias Bach, kaufmännischer Werkleiter der Nürnberger Bäder, im Gespräch mit unserer Redaktion. Dass ein solcher Vorfall sich ausgerechnet an einem so heißen Sonntag ereigne, sei bedauerlich.

Lange Wartezeiten für die Gäste

Eigentlich sollen die Online-Tickets die Wartezeiten verkürzen. Wer schon eine Karte hat, kann an der Kassenschlange vorbei und direkt an die Drehkreuze. Ohne diese Möglichkeit bildeten sich entsprechend längere Schlangen an den Verkaufsstellen. Dem konnten die Mitarbeiter aber nur bedingt entgegenwirken. "Soweit wir die Möglichkeit dazu hatten, haben wir alle Kassenplätze aufgemacht", erklärt der Werksleiter. Allerdings seien viele der Bäder baulich limitiert, oft gebe es gar nicht mehr als zwei Kassen. Das Naturgartenbad kommt sogar nur auf eine Kasse.

Außerdem konnten einige Personen ihre Tickets zeitweise nicht einscannen. Das kann mit der vorübergehenden Störung zusammenhängen, doch Bach hat einen weiteren Tipp für die Gäste. Häufig hätten die Scanner Probleme, die digitalen Karten einzulesen, wenn die Handys mit einer Abdunkelfolie ausgestattet seien. In diesem Fall lohne sich ein wenig Durchhaltevermögen. Nach mehreren Versuchen könnten die Tickets in der Regel trotzdem validiert werden.

Besucherzahlen binnen eines Jahres verdoppelt

Mit Personalmangel hätten die längeren Wartezeiten aber nichts zu tun, so Bach. Denn die Nachfrage ist in diesem Jahr deutlich höher als noch im vergangenen Jahr. Bis Ende Juni 2024 zählten die städtischen Bäder knapp 40.000 Besucher. Im selben Zeitraum kamen in 2025 rund 80.000 Gäste - und zwar nur in die Freibäder. Jedoch seien auch die Hallenbäder gut besucht, erklärt Matthias Bach. "Das ist sehr erfreulich für uns, die Saison ist aber noch lange nicht zu Ende."

Der Werkleiter konnte zudem eine weiter positive Nachricht verkünden. Das Hallenbad Katzwang musste am Dienstag (1. Juli) für den öffentlichen Bade- und Saunabetrieb geschlossen werden, der Betrieb wurde lediglich für Schulen, Vereine und Schwimmkurse aufrechterhalten. Hintergrund sind zahlreiche Krankheitsfälle beim Personal. Stand heute soll das Bad ab Freitag (4. Juli) wie gewohnt auch für alle privaten Gäste seine Tore wieder öffnen.