Nürnberg - Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand ist schnelle Hilfe erforderlich. Die will Nürnberg in Zukunft noch schneller gewährleisten. Deshalb nimmt die Stadt an der Initiative „SCHOCKT!“ teil. So soll das Ganze ablaufen.

Bei typisch sommerlichen Temperaturen um die 35 Grad steigt die Zahl der Fälle von Herz-Kreislauf-Stillstand merklich an. Dann ist schnelles Handeln erforderlich, damit die betroffene Person rechtzeitig versorgt wird. Genau dieses Zeitfenster, zwischen dem Herz-Kreislauf-Stillstand und der ersten Behandlung, will Nürnberg verkürzen. Aus diesem Grund nimmt die Kommune ab sofort an der Initiative „SCHOCKT!“ teil, die genau an diesem kritischen Punkt ansetzt. Das berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung.

„Hierzu wird eine Alarmierung von qualifizierten Ersthelfern über ein vernetztes Ersthelfer-Alarmierungssystem initiiert“, heißt es dort weiter. Doch was bedeutet das konkret? Wenn es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt, dauert es meist mehrere Minuten, bis der Rettungsdienst eintrifft - doch gerade die entscheiden über Leben und Tod. „Durch ein Netz medizinisch geschulter Helfer, die im Notfall durch eine smartphonebasierte App alarmiert werden, können qualifizierte Personen vor dem Rettungswagen eintreffen und bereits Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten“, heißt es.

Die dafür verwendete App trägt den Namen „Region der Lebensretter“ und wird in der integrierten Leitstelle in Nürnberg beim Schlagwort „Reanimation“ aktiv. Die App entscheidet dann mithilfe intelligenter Algorithmen über die Auswahl der Ersthelfer, die Zuteilung der Aufgaben und das Routing, das heißt den besten Weg für die Ersthelfer zu finden.

Das gelingt ihr, indem sie die Retter auf Basis ihrer Entfernung zum Notfallort auswählt und darauf achtet, ob sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto unterwegs sind. Für das Projekt soll Nürnberg zudem flächendeckend mit sogenannten externen automatisierten Defibrillatoren (AEDs), also Schockgeräten, ausgestattet werden. Auf die können die Ersthelfer dann zugreifen.

Andere Städte und Landkreise in Mittelfranken nehmen schon teil

Die App ist zudem bereits in der Stadt Fürth, dem Landkreis Fürth, dem Landkreis Nürnberger Land und der Stadt Erlangen installiert. Mit der Teilnahme Nürnbergs entsteht nun eine effizientere Abdeckung, da bei einem Notfall auch über die Grenzen der Stadt oder Gemeinde hinaus Ersthelfer alarmiert werden können.

Als Startschuss fand am Montag, 30. Juni, bereits die erste Versammlung mit den Interessenvertretern des Projekts statt. Ziel sei es, ausgebildete Personen wie Rettungs-, Feuerwehr- und Einsatzkräfte sowie medizinisches Fachpersonal zu motivieren, das Projekt als Ersthelfer zu unterstützen, so die Stadt.