An der Bahnhofstraße im sächsischen Annaberg-Buchholz plant der Lebensmittelriese Edeka auf einem Areal die Errichtung einer neuen Filiale. Die Bauarbeiten für den neuen Supermarkt waren bereits in vollem Gang, als „ein nicht kartierter unterirdischer Hohlraum entdeckt“ wurde, schreibt Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen in einer Pressemitteilung.
Daraufhin habe das sächsische Oberbergamt in Freiberg bereits erste Erkundungen durchgeführt. Bei denen kam heraus, dass bei den Bauarbeiten ein „historischer, bislang nicht dokumentierter Bergbaustollen“ freigelegt wurde, erklärt Kenneth Luckwaldt, der Abteilungsleiter für technische Projektleitung bei der Edeka Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen.
Laut sächsischem Oberbergamt handelt es sich bei dem Stollen um eine sogenannte „altbergbauliche Strecke“. Große Teile der Strecke seien zwar bereits mit „Massen verfüllt“, trotzdem könnten offene Hohlräume nicht ausgeschlossen werden.
Erste Erkundungen hätten zudem „einen spürbaren Wetterzug sowie Hinweise auf temporäre Wasserführung gezeigt“. Das alles seien Faktoren, die weitere Risiken bergen würden.
Aus diesem Grund wurden die Bauarbeiten bis zur Klärung aller sicherheitsrelevanten Aspekte vorübergehend eingestellt. Darüber hinaus habe man im östlichen Bereich der Baustelle bereits Sofortmaßnahmen zur Sicherung eingeleitet. So wurde zum Beispiel der Verkehr auf der Wilischstraße auf Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen beschränkt, berichtet Radio Erzgebirge.
Für Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen als Bauherrn ergebe sich zusätzlich die Pflicht, „die Hohlräume entweder vollständig freizulegen und dann fachgerecht zu verfüllen oder eine dichte Erkundung und Verwahrung vorzunehmen – inklusive möglicher Entwässerungskonzepte“, heißt es in der Pressemitteilung. Wie lange die Verzögerungen bei den Bauarbeiten andauern werden, steht noch nicht fest.
Stollen in Annaberg-Buchholz nichts Ungewöhnliches
Bergbaustollen sind in Annaberg-Buchholz nichts Ungewöhnliches. Schließlich war der Ort im Erzgebirge früher für seine Silbervorkommen berühmt, die dort abgebaut wurden, wie die Stadt auf ihrer Website schreibt.