
Nicht nur in Deutschland hat es in den letzten Wochen kaum geregnet, auch in Teilen Südamerikas herrscht zurzeit eine Dürre. Die führt dazu, dass einige der mächtigen Ströme des Kontinents weniger Wasser führen als gewöhnlich. Davon ist zum Beispiel der bolivianische Rio Grande betroffen, dessen Pegel aktuell niedriger liegt als sonst, berichtet die peruanische Zeitung La Republica.
Dieser Zustand überraschte eine Gruppe von 27 Flussdelfinen, die durch das Zurückweichen des Flusses plötzlich in einer Art Lagune gefangen war. Daraufhin machte sich ein Forscherteam des Noel Kempff Mercado Naturkundemuseums auf den Weg, die in Not geratenen Säuger zu retten, so die spanische Zeitung El Pais.
Laut Angaben von La Vanguardia waren zudem noch mehrere Freiwillige, das Gouverneursbüro in Santa Cruz und Angehörige einer Hundestaffel an der Rettung beteiligt. Durch deren beherztes Eingreifen konnten alle 27 Delfine sicher aus der Lagune herausgeholt werden. Eine anschließende Untersuchung ergab, dass sich unter den Tieren auch ein Neugeborenes befindet.
Deshalb wurden die Delfine innerhalb kürzester Zeit im nahegelegenen Fluss ausgesetzt. El Pais berichtet zudem, dass manchen der Säuger Chips implantiert worden seien, um deren Gesundheitszustand in Zukunft besser überwachen zu können.
Amazonas-Flussdelfin stark gefährdet
Bei den geretteten Tieren handelt es sich um den Amazonas-Flussdelfin (inia geoffrensis). Dieser kommt in beinahe allen Flusssystemen vor, die in Verbindung mit dem Orinoko oder dem Amazonas stehen, schreibt der WWF in seinem Artenlexikon. Dazu gehört auch der Rio Grande in Bolivien. Die Tiere werden bis zu 2,5 Meter groß und bis zu 185 Kilogramm schwer.
Am liebsten ernährt er sich von Fischen, Krabben und Schildkröten. Sein Bestand gilt auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet. Verantwortlich dafür ist vor allem die Bejagung, die Zerstörung seines Lebensraums, die zunehmende Gewässerverschmutzung und der Bau von Dämmen, die seine Reviere zerschneiden.
