
Im vergangenen Jahr hat die Stadt Nürnberg eine Konzeptstudie in Auftrag gegeben. Die „BBE Handelsberatung GmbH“ gemeinsam mit der „IPH Handelsimmobilien GmbH“ sollten untersuchen, wie der leerstehende ehemalige Kaufhof in der Innenstadt genutzt werden kann. Die Ergebnispräsentation liegt nun vor: Erarbeitet wurden eine kleine Lösung, die nur den Kaufhof betrifft, und eine große Lösung, die den Kaufhof und den City Point betrifft.
Kleine Lösung: Kaufhof als Bildungs-, Wirtschaftsstandort oder Kongresszentrum
Zur sogenannten „kleinen Lösung“ hat die Konzeptstudie drei Nutzungsbeispiele entwickelt:
- Beispiel 1 soll als „Treffpunkt und Wissensaustausch“ dienen und umfasst Bildung und Forschung sowie Handel.
- Beispiel 2 soll „wirtschaftliche Synergien“ schaffen und beinhaltet Hotel, Büro, Praxis und Handel.
- Beispiel 3 soll als „attraktiver Frequenzbringer auf nationaler und internationaler Ebene“ fungieren und beinhaltet die Kategorien Hotel, Büro und Kongress sowie Tagung.
In all diesen Nutzungsbeispielen fehlen dabei die Kategorien „Kunst und Kultur“ sowie „Stadtgesellschaft und Soziales“ gänzlich. Der Fokus der „kleinen Lösung“ liegt somit deutlich auf der Wirtschaftlichkeit.
Große Lösung: Unkonkreter Nutzungsmix von Kaufhof und City Point
Im Gegensatz zur kleinen Lösung bleibt die große Lösung recht unkonkret und wird lediglich auf einer Folie dargestellt. Hier soll ein „breiter Nutzungsmix“ möglich sein, der „alle Gesellschaftsschichten anspricht“, ohne jedoch genau zu benennen, wie dieser aussehen könnte. Auch ein potenzieller Neubau des City Points wird erwähnt. Vom Abriss des City Points wird hier also durchaus nicht komplett abgeraten.
Die Ersteller der Konzeptstudie empfehlen eine „Weiterverfolgung“ und „Herausarbeitung“ der großen Lösung beziehungsweise von Teilen der kleinen Lösung.
Konkrete Zahlen fehlen
Wer sich von der Veröffentlichung der Konzeptstudie Klarheit bezüglich der Zukunft des Kaufhofs erwartet hat, wird wahrscheinlich enttäuscht. Eigentlich sollte die Studie aufzeigen, was wirtschaftlich möglich ist. Zwar werden Ideen genannt, doch konkrete Gegenüberstellungen und Zahlen sucht man vergeblich. Die Nutzungsarten sollen jetzt jedoch vertieft geprüft werden - das hat der Nürnberger Stadtrat zeitgleich in seiner letzten Sitzung beschlossen. Dr. Andrea Heilmaier teilt dies auf Instagram mit: „Auf Grundlage der Empfehlungen der Konzeptstudie sollen nun zwei wirtschaftlich tragfähige Nutzungsszenarien vertiefend geprüft werden.“
Die Stadtratsfraktion der SPD freut sich indes auf Instagram über die „gute Nachricht“, dass die Nutzungsszenarien des Kaufhof-Areals weiter verfolgt werden. Sie plädiert im selben Post gegen einen Abriss. Dieser sei für die Fraktion „Keine Option“. Denn dieser könne richtig schiefgehen, „wie das Beispiel am Aufseßplatz mit der Seenplatte zeigt.“
