Nürnberg - Der regionale Energieversorger N-ERGIE baut das Fernwärmenetz aus. Welche Teile der Stadt in welchem Umfang betroffen sind.

Fernwärme wird zentral erzeugt und über große Transportleitungen zu den einzelnen Haushalten der Stadt geleitet. In Nürnberg wird der Großteil dieser Fernwärme im Heizkraftwerk Sandreuth erzeugt. Nun werden die Leitungen im Süden Nürnbergs, in der Nähe der Kongresshalle, ausgebaut. Bereits ab Montag, den 30. Juni 2025 soll mit der Verlegung der Fernwärmerohre begonnen werden. Dies teilt die N-ERGIE in einer Pressemitteilung mit.

Der erste Bauabschnitt soll auf einer Länge von rund 400 Metern in der Schultheißallee von der Buswendeschleife bis zur Weddigenstraße verlaufen. Deshalb wird die Schultheißallee stadteinwärts voraussichtlich bis Ende des Jahres für den Individualverkehr gesperrt, so das Unternehmen. Die Busse der VAG sollen die Schultheißallee dennoch wie gewohnt befahren können, die Bushaltestelle „Luitpoldhain“ soll verlegt werden.

Der zweite Bauabschnitt soll 2026 starten. Er soll von der Buswendeschleife „An der Ehrenhalle“ rund 500 Meter bis zur Kongresshalle führen. Für Ende 2026 ist dann geplant, den Gebäudekomplex Kongresshalle, das Dokumentationszentrum und die Interimsoper an das Fernwärmenetz anzuschließen, so der Energieversorger.

Einschränkungen für Anwohnerinnen und Anwohner

Da Fernwärmeleitungen in der Regel mehr Platz benötigen als Strom- oder Gasleitungen, müssen auch die Baugräben breiter sein. Während der Arbeiten kommt es daher zu Behinderungen und Absperrungen auf dem Gehweg oder der Fahrbahn, teilt die N-ERGIE mit. Das Parken im Baustellenbereich soll nur eingeschränkt möglich sein. Dennoch sollen die Zugänge zu den Häusern und Einfahrten sichergestellt werden. Die Eigentümerinnen und Eigentümer der anliegenden Gebäude werden über eine Anbindung an das Fernwärmenetz informiert.

Fernwärme hat Potenzial, umweltfreundlicher zu sein

In Nürnberg wird rund ein Viertel des Heizbedarfs durch Fernwärme gedeckt. Fernwärme hat im Vergleich zu anderen Wärmearten das Potenzial, umweltfreundlicher hergestellt zu werden - beispielsweise, wenn die Wärme bei der Müllbeseitigung entsteht. Laut Informationen der N-ERGIE stammen bereits 30 Prozent der Nürnberger Fernwärme aus nicht-fossilen Quellen. Bis 2035 soll sie komplett CO₂-neutral erzeugt werden.