Ansbach/Landkreis Ansbach - Die US-Armee betreibt in Ansbach-Katterbach und Illesheim zwei Militärbasen. Deshalb starten von dort immer wieder Hubschraube zu Übungsflügen. Dieser Ruhestörung sagte eine Bürgerinitiative den Kampf an.

Schon seit einigen Jahren kämpfen die rund 300 Mitglieder der Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ gegen die nächtlichen Übungsflüge der Hubschrauber aus den amerikanischen Basen in Ansbach-Katterbach und Illesheim. Auch der neue Sommerflugplan der Army sorgt für Ärger.

„Allein im Juli 2025 sollen die Maschinen an neun Tagen bis zwei Uhr morgens und an neun weiteren Tagen bis Mitternacht fliegen. Insgesamt wollen Trumps Truppen im Sommer 2025 an 18 Nächten bis zwei Uhr und an 30 Nächten bis Mitternacht fliegen“, schreibt die Initiative in einer Pressemitteilung und der beigelegte Flugplan bestätigt die Vorwürfe.

„Solche Helikopter können bis um die drei Meter über dem Boden heruntergehen“, sagt der Sprecher der Initiative Boris-André Meyer im Gespräch mit dieser Redaktion. „Natürlich ist nicht jeder der Flüge vergleichbar, aber Einschränkungen in der Lebensqualität sind schon vorhanden. Das kann sehr, sehr laut werden.“

Nachts brauche man da gar nicht erst das Fenster aufzumachen. „Und das bei diesen Temperaturen“, ärgert sich Meyer. „Wir haben schon Aufnahmen bekommen, da war der Hubschrauber so nah, dass sogar schon Kies weg gewirbelt wurde.“ Auch durchgeführte Messungen hätten den Lärm bestätigt.

Nachtflugverbot für US-Armee

Aus diesem Grund möchte die Initiative ein Nachtflugverbot für die Hubschrauber erwirken. „Wir wollen damit nichts, was es woanders nicht schon gibt“, erklärt Meyer.

Der Stadtrat Ansbach forderte 2009 in einem Beschluss sogar ein Überflugverbot mit einem Radius von 600 Metern um alle Wohn- und Mischgebiete, sowie ein Flugverbot von 22 bis sechs Uhr für die Basis in Katterbach. Das geht aus einer kleinen Anfrage an die Deutsche Bundesregierung aus dem Jahr 2011 hervor.

Darin stellten mehrere Abgeordnete und die Fraktion DIE LINKE die Frage, wann die Bundesregierung plane, die „klare Willensäußerung“ der Stadt Ansbach umzusetzen.

Die Antwort der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung lautete: „Die Willensäußerung des Stadtrates der kreisfreien Stadt Ansbach besitzt keine verbindliche Wirkung auf den militärischen Hubschrauberbetrieb der US-Basis Katterbach. Dem Stadtrat fehlt die Zuständigkeit, über diese Materie rechtswirksam entscheiden zu können.“ Das liege allein im Aufgabenbereich der Bundesregierung.

Keine Änderung in Sicht?

Und weiter: „Das Bundesministerium der Verteidigung wird auch weiterhin die Streitkräfte der USA in deren steten Bemühen unterstützen, Ausbildungs- und Einsatzflugbetrieb in angemessenem Umfang durchzuführen [...].“ Ein Nachtflugverbot ist damit also erstmal nicht in Sicht, denn seitdem wurden diesbezüglich keine weiteren Schritte mehr unternommen.