Nürnberg - Vorsicht vor diesen Nachrichten: Derzeit gehen gleich mehrere Betrugsversuche um, die alle nur ein Ziel haben: Ihre privaten Daten.

Kriminalität im Internet gibt es gefühlt seitdem das „World Wide Web“ erfunden wurde. Nun macht eine neue Variante von Cyberkriminalität die Runde: Auch hier haben es Betrügerinnen und Betrüger vor allem auf eines abgesehen: Ihre Daten.

Derzeit treten die Betrüger in einzelnen Fällen gleich besonders penetrant auf. So kommen teilweise mehrfach am Tag verschiedene Nachrichten auf Telefone. Auch an mehreren Tagen hintereinander kann es zu dubiosen Nachrichten kommen.

Neuestes Beispiel: So werden angebliche Hermes-Kundinnen und oder Kunden per SMS, aber auch via Mail darauf aufmerksam gemacht, dass derzeit ein Paket zurückgehalten werde, weil die fällige Zollgebühr angeblich hier nicht überwiesen wurde. Direkt verdächtig: So ist in der Anrede oft lediglich von „Hallo“ oder „Sehr geehrter Kunde“ die Rede. In der Mail setzen die Betrüger zusätzlich eine Deadline: Die Zollgebühr, oftmals Kleinstbeträge von wenigen Euro, soll angeblich über den mitgesendeten Link innerhalb von drei Werktagen beglichen werden.

Niemals würde Sie ein Unternehmen wie Hermes so formlos anschreiben. In den meisten Fällen wird mindestens Ihr Nachname verwendet, meist sprechen Hermes oder auch die DHL ihre Kundinnen oder Kunden aber mit dem vollen Namen an.

Zudem würde Hermes ebenfalls niemals Zollgebühren einfach so per Mail oder SMS „eintreiben“. Sollten diese wirklich einmal anfallen, müssen Sie diese bei Übergabe aus dem Postauto einfach bar dem Kurier bezahlen – das hat dann auch seine Richtigkeit. Zum Beispiel, wenn Sie ein Paket europaweit versenden.

Wenn Sie sich trotzdem nicht sicher sind, ob die E-Mail wirklich von einem Paketzusteller kommt oder nicht, sollten Sie die Details zum Absender genauer anschauen. Diese findet sich ganz oben, meist unterhalb des Empfangsdatums. Dort fällt im Falle eines Betrugs auf, dass die Mailadresse, von welcher die Phishing-Mail stammt, keine Hermes- oder DHL-Adresse ist. In diesem Fall stammt die Benachrichtigung von der Adresse „admin@my-flow.fr“.

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Auf E-Mails dieser Art sollten Sie keinesfalls reagieren - im Zweifel erstmal den Absender genauer unter die Lupe nehmen. © Saskia Muhs

In sämtlichen Fällen gilt: Nachrichten unverzüglich löschen und keinesfalls darauf reagieren. Oft fragen sich auch Menschen, ob irgendetwas falsch gemacht wurde, weil man solche Spam-Nachrichten erhält. Hier kann man für Beruhigung sorgen. Mittlerweile arbeiten Betrüger mit hochintelligenten Maschinen. Diese generieren in der Sekunde Hunderte Zahlenkombinationen – bis irgendwann eine echte Nummer zufällig herauskommt, die dann angeschrieben wird.

Heißt im Klartext: Auch wenn Sie nicht auf „gefährlichen Seiten“ surfen, kann es Sie mit einer Nachricht hier einmal treffen.

Keinesfalls darauf reagieren

Solange Sie darauf nicht reagieren, kann Ihnen auch nichts passieren. Gefährlich kann es erst dann werden, wenn Sie auf Links klicken und dort persönliche Daten wie Passwörter oder Kontonummern eingeben.

Meist treten diese Spam-Mails alle zwei, drei Monate schubweise auf. Dann erhalten Sie mehrere Nachrichten auf ein paar Tage verteilt. Irgendwann hört der Spam dann wieder auf – bis eine künstliche Maschine in ein paar Monaten wieder zufällig bei Ihrer Telefonnummer herauskommt.

In einem Beispiel, das unserer Redaktion vorliegt, kam es gleich zu drei verschiedenen Nachrichten innerhalb weniger Tage. Auch hier hat der Empfänger einfach nicht darauf reagiert, beziehungsweise die Nachrichten über die SMS-Funktion sogar als Spam gemeldet. Vorteil: Nach einiger Zeit erkennt ihr Telefon den Absender und leitet die Nachricht automatisch in den Spam-Ordner weiter, ohne Ihnen die Nachricht extra zu pushen.