Immer wieder geistern Bilder von langen Staus vor Grundschulen auch in Bayern durch die Medien. Elterntaxis, und das ist auch beispielsweise in Nürnberg nicht anders, sind ein Problem. Zu viele Autos buhlen um zu wenige Parkplätze, einige Eltern sind ganz offensichtlich nicht dazu zu bewegen, ihre Kinder zu Fuß oder mit Öffentlichen Verkehrsmitteln in den Unterricht zu bringen. Eine Stadt in Bayern will das nun ändern - und setzt auf eine durchaus ungewöhnliche Kampagne. Bis zum Ende des Schuljahres läuft die Aktion "Lass das Elterntaxi stehen", mit der das Verkehrsaufkommen vor Schulen massiv reduziert werden soll. Das zumindest ist der ehrgeizige Plan der Verantwortlichen dort.
Immer wieder kommt es auch vor Augsburger Grundschulen zu gefährlichen Zwischenfällen. "Schon im Kindergarten lernen Kinder die ersten Verkehrsregeln und richtiges Verhalten im Straßenverkehr", sagt etwa Bürgermeisterin Martina Wild. "Mit dem Schulstart sind sie alt genug, den Weg zur Schule und zurück allein zu gehen. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, gefährden andere Schulkinder, wenn das Verkehrsaufkommen unübersichtlich wird." Die Kampagne funktioniert über eine Bonuskarte, in der die Kinder Stempel sammeln, wenn sie ohne Auto gebracht wurden. "Am Schuljahresende gibt es unterschiedliche Preise und Belohnungen, die unter allen Teilnehmenden ausgelost werden", erklärt Wild. Mehr Eigenverantwortung also, weniger Bevormundung.
Weniger Elterntaxis in bayerischer Stadt? Das plant Augsburg
Verlost werden bei der Augsburger Kampagne unter anderem Bädergutscheine, Museumskarten, Workshops und mit dem FC Augsburg nimmt auch der örtliche Bundesligaverein an der Aktion teil. Zahlreiche Partnerinnen und Partner wie das Sport- und Bäderamt, der FC Augsburg und die Museen, unterstützen die Aktion unter anderem mit Bädergutscheinen, Museumseintritten und Workshops, die es am Schuljahresende zu gewinnen gibt. Zusätzlich wolle man über Flyer auch über einen sicheren Weg in die Schule informieren - und das ohne Auto. "So sollten Eltern am Schuljahresbeginn gemeinsam mit ihren Kindern mögliche Wege ausprobieren und zusammen entscheiden, welcher Weg am besten ist", heißt es in einer Pressemitteilung. "Bewegung am Morgen hilft den Kindern, sich in der Schule besser zu konzentrieren. Es fördert die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler."