
Die Zahl der Angriffe auf Rettungskräfte ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Laut Bundeskriminalamt wurden im vergangenen Jahr 8,6 Prozent mehr Polizisten Opfer einer Gewalttat, als im Vorjahr. Besonders an Silvester scheint Gewalt gegen Feuerwehr und Rettungskräfte Alltag zu sein. In diesem Jahr haben drei Männer in Berlin einen Arzt attackiert.
Das Video einer Überwachungskamera, das auf Twitter kursiert, zeigt, wie in der Neujahrsnacht in einer Notaufnahme in einem Berliner Krankenhaus drei betrunkene Männer im Alter von 16, 20 und 25 auf das Klinikpersonal losgehen. Sie drohen und bedrängen die Pfleger, weil einer von ihnen ihrer Meinung nach nicht schnell genug behandelt wurde, berichtete die Polizei Berlin am 1. Januar in einer Mitteilung. Der 25-Jährige hatte wohl eine blutende Wunde an der Hand und ist deshalb gegen 0.45 Uhr mit einem Rettungswagen eingeliefert worden. Als ein Arzt hinzukommt, um die Brüder zu beschwichtigen, eskaliert die Situation.
Zu Boden geschlagen
Einer der Angreifer schlägt nach dem Arzt und verpasst ihm ein blaues Auge. Ein Pfleger weicht zur Seite aus, doch einer der Männer setzt ihm nach und schlägt ihm gegen den Kopf. Laut Polizei wurde der Pfleger leicht verletzt. Zwei Kollegen versuchen ihn zu schützen und kümmern sich um ihn. Währenddessen schlägt einer der fremden Männer erneut nach dem Arzt. Weitere Personen aus der Notaufnahme erscheinen und drängen die Angreifer zurück.
Das spielte sich in der Neujahrsnacht in der Rettungsstelle des Sana-Klinikums in Berlin-Lichtenberg ab: Ein 25-Jähriger und seine Brüder wollten nicht so lange warten. Sie schlugen einen Arzt nieder und verletzten einen Pfleger. pic.twitter.com/CDPfbwNc1R
— Andreas Kopietz (@KopietzAndreas) January 3, 2024
Die Polizei nahm die drei jungen Männer vorläufig fest und behielten sie zum Ausnüchtern in Gewahrsam. Zudem hatten die drei Drogen mit dabei. Das Klinikpersonal wurde von den Kollegen versorgt. Der Pfleger erlitt Schädel-Prellungen und ist nach dem Vorfall in psychologischer Behandlung, der Arzt trug Gesichtsverletzungen und ein blaues Auge davon.
Im Netz wird der Vorfall heftig diskutiert. Eine Sprecherin des Klinikums äußerte sich gegenüber der "Berliner Zeitung" schockiert. "Als Konsequenz dieses schlimmen Vorfalls überarbeiten wir das Sicherheitskonzept zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dabei sehen wir uns gezwungen, auch den Wachschutz auszuweiten", erklärte die Sprecherin.
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