Nürnberg - Drittes Heimspiel, dritte Niederlage für die Bundesliga-Fußballerinnen des 1. FC Nürnberg: Beim 1:3 gegen den 1. FC Köln waren sie dran am Ausgleich, fingen sich aber zu einfache Gegentore. Vanessa Haims Ehrentreffer kam zu spät.

Am Tag nach dem ausverkauften Zweitliga-Hit der Männer gegen den FC Schalke konnte man im Max-Morlock-Stadion wieder die Anweisungen der Trainer vernehmen; statt 15.000 Gäste-Fans waren es nur noch 15, auch wegen einer Freikarten-Aktion wollten 1216 Menschen Erstliga-Fußball der Frauen sehen.

Dabei wähnte sich der 1. FC Nürnberg doch, wenn auch mit etwas Verspätung, vor gut zwei wochen endlich angekommen im der höchsten Klasse. Der erste Sieg nach zuvor überwiegend deutlichen Niederlagen hatte dem Aufsteiger gezeigt, dass vielleicht doch mehr drin sein könnte als der letzte Tabellenplatz.

Schwung und Rückenwind vom überraschenden 2:0-Erfolg beim SC Freiburg wollten sie natürlich mitnehmen ins nächste Heimspiel zu ungewohnter Anstoßzeit am Sonntagabend gegen den 1. FC Köln. Eine Mannschaft, die sie wie auch die der SGS Essen am Samstag ungefähr auf Augenhöhe wähnen.

Deutlich unterlegen

Zumindest in der ersten halben Stunde schauten die Nürnbergerinnen allerdings meistens nur auf zum Tabellenachten oder rannten hinterher; dass es bis zur Pause bei einem knappen Rückstand bleiben sollte, ließ sich zwischendurch höchstens hoffen für den in jeder Hinsicht deutlich unterlegenen Club.

Bereits in der fünften Minute hatte Dora Zeller zum 1:0 getroffen und hätte danach auch noch zum 2:0 oder 3:0 treffen können; die flinke Ungarin bekamen sie überhaupt nicht in den Griff, die größte Möglichkeit zur wahrscheinlichen Vorentscheidung vergab allerdings Adriana Achcinska. Aus wenigen Metern jagte sie den von Torhüterin Kristin Krammer abprallenden Ball über den Querbalken.

Der Nürnbergerinnen taten sich phasenweise schwer, überhaupt über die Mittellinie zu kommen, einzig Amelie Thöle wäre beinahe ein Abschluss geglückt, eine Kölnerin konnte ihren Versuch noch in letzter Sekunde blocken. Ansonsten die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen häufig zu groß, hingen die beiden Spitzen Medina Desic und Nadja Burkard weitestgehend in der Luft.

Mehr Schwung mit Haim

Es fehlte den meisten anderen in vielen Momenten auch einfach der Mut, mal mit nach vorn zu gehen. Köln konnte deswegen in der eigenen Hälfte meist problemlos Überzahlsituationen in Ballnähe herstellen, was es für die Nürnberger Offensivkräfte nicht unbedingt einfacher machte, sich oder ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen.


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Trainer Thomas Oostendorp wechselte zur zweiten Halbzeit mit Vanessa Haim mehr Tempo für den Angriff ein; tatsächlich traute sich der Club fortan mit Ball deutlich mehr zu, in der 51. Minute musste Kölns Torhüterin Jasmin Pal nach einem Schuss von Medina Desic erstmals richtig eingreifen am Sonntagabend.

Es entwickelte sich ein ziemlich ausgeglichenes Fußballspiel, sogar mit leichten Vorteilen für den 1. FC Nürnberg; Rebekka Salfelder scheiterte nach einer Stunde ebenfalls an Kölns Nummer eins, ansonsten geriet mehr und mehr der letzte Pass zum Problem.

Der Club war relativ nah dran am Ausgleich, fing sich aber hinten viel zu einfach das 0:2; Marleen Schimmer schob sich geschickt an Madeleine Steck vorbei, die wohl keinen Elfmeter riskieren wollte, die Entscheidung. Fünf Minuten später machte Andrea Gavric endgültig alles klar.

Vanessa Haims spätes 1:3 sorgte dennoch für großen Jubel im Max-Morlock-Stadion - auch wenn es dafür keinen Punkt mehr gab.