
Seit Freitag laufen vier Spülstationen der N-Ergie auf Hochtouren, damit sich die ungebetenen Gäste - im wahrsten Sinne des Wortes - verdünnisieren. Vergangene Woche waren Keime der Gattung Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser für den Nordwesten Nürnbergs nachweisbar. Rund 2000 Haushalte in den Stadtteilen Großgründlach, Kleingründlach und Reutles müssen deshalb bis auf Weiteres ihr Leitungswasser abkochen.
Die Keime, die bei einer Routinekontrolle in der vergangenen Woche entdeckt worden waren, zählen zur Gattung der Stäbchenbakterien und sind gegen mehrere Antibiotika resistent. In Krankenhäusern wäre die Ausbreitung von Pseudomonas aeruginosa deshalb eine ziemlich ernste Sache, für gesunde Menschen stellt der Keim dagegen keine große Gefahr dar.
Täglich werden mehrere Laborproben untersucht
Bei einem weniger stabilen Immunsystem kann es durch den Kontakt mit dem Keim jedoch zu Entzündungen kommen, weshalb die Fachleute des Versorgungsunternehmens N-Ergie nun täglich an mehreren Stellen Wasserproben nehmen und diese im eigenen Labor in Sandreuth untersuchen lassen. Diese täglichen Untersuchungen werden laut Michael Enderlein, dem Pressesprecher des Energieversorgers, noch einige Zeit fortgesetzt.
Die N-Ergie begann am Freitagabend damit, das Trinkwasser im betroffenen Bereich zu chloren und das Leitungsnetz zu spülen. Die Freiwillige Feuerwehr Großgründlach verteilte außerdem Handzettel an die rund 2000 betroffenen Haushalte, um über die Verunreinigung und das Abkochgebot zu informieren. Das habe trotz des kurzen zeitlichen Vorlaufs hervorragend funktioniert, lobt Enderlein.
Wasser wird noch einige Wochen lang gechlort
Die Zugabe von Chlor erfolgt laut dem N-Ergie-Sprecher in einer gesundheitlich unbedenklichen Menge. Das gechlorte Trinkwasser ist nicht gesundheitsschädlich, weist jedoch einen deutlich wahrnehmbaren Geruch auf. Darüber hinaus kann es zu Trübungen im Wasser kommen.
Sobald die Verunreinigung des Trinkwassers nachweislich beseitigt ist, wird das Gesundheitsamt das Abkochgebot schnellstmöglich wieder aufheben. Doch auch danach wird das Trinkwasser noch einige Wochen lang vorsorglich gechlort.
Um eine Gefährdung der Gesundheit auszuschließen, bittet die N-Ergie, das Wasser fünf Minuten lang sprudelnd abzukochen, sofern es zum Trinken, Kochen, Zähneputzen oder für die Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet wird. Zur Körperpflege sollte zumindest bei Kleinkindern sowie kranken und immungeschwächten Personen ebenfalls abgekochtes und dann abgekühltes Wasser verwendet werden.
Weitere Informationen gibt es unter www.n-ergie.de oder unter der kostenlosen Rufnummer 0800/234 36 00.
