Nürnberg - 3000 Club-Anhänger werden ihre Mannschaft am Samstagabend im Stadion des FC Sankt Pauli unterstützen, der 1. FC Nürnberg hätte wahrscheinlich auch 5000 oder 6000 Karten verkaufen können. Auch der Trainer ist schon heiß aufs Millerntor. Auf seine Art.

Nach dem Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg hatte auch Cristian Fiél wieder Spaß an der Tabelle der zweiten Liga. Sein 1. FC Nürnberg ist seitdem auf Rang acht notiert, viel besser gefallen dem Trainer aber die zwölf Punkte nach acht Runden. Offen blieb hingegen die Frage, ob Fiél das Tableau von unten nach oben liest oder von oben nach unten.

Würde er bei Platz eins und dem FC Sankt Pauli beginnen, wäre der Rückstand seines Clubs (vier Punkte) erheblich geringer als der Vorsprung auf Platz 18 (sieben). Trotz des ordentlichen Starts wollen sie aber demütig bleiben beim Vierzehnten der vergangenen Saison, der ja erst am letzten Spieltag in Paderborn den Klassenverbleib perfekt machen konnte.

Von einem Spitzenpiel am Samstagabend am Hamburger Millerntor (Anstoß 20.30 Uhr, live bei Sport1) möchte Fiél deshalb auch nichts hören; schon am Sonntag entlockte ihm der Hinweis höchstens ein Lächeln. „Das ist kein Spitzenspiel“, entgegnete Fiél, sondern: „Ein Spiel mit einer wirklich außergewöhnlich guten Mannschaft für die zweite Liga.“ Und er meinte nicht seine.

"Die sind echt gut"

Der FC Sankt Pauli ist Anfang Oktober der wahrscheinlich undankbarste Gegner im 18-er Feld; noch ungeschlagen, zuletzt gegen Kiel und bei der Hertha spielerisch und taktisch beinahe restlos überzeugend. „Die sind echt gut, wirklich gut“, schwärmt Fiél, wähnt seine Mannschaft aber keinesfalls chancenlos.

Genießen sollen seine Fußballer die Atmosphäre und cool bleiben, obwohl bundesweit die eine oder andere Million Menschen ihnen beim Fußballspielen zuschauen wird. „Schon was Schönes“ sei die Dienstreise nach Hamburg, sagt Fiél, aber vor allem objektiv betrachtet bei weitem kein Spitzenspiel in der zweiten Liga.

Die Elf vom Kiez sei eine „gereifte Mannschaft“, so Fiél, der mit seinen vielen jungen Nürnbergern erst am Anfang einer möglicherweise steilen Entwicklung steht. Die hat der FC Sankt Pauli bereits hinter sich, glaubt er: „Ich gehe davon aus, dass die nächstes Jahr eine Liga höher spielen", und dennoch: "Wir fahren mit Selbstvertrauen da hin und versuchen, ein gutes Spiel zu machen.“

Beim 1. FC Nürnberg wären sie schon zufrieden, wenn sie mal wieder ohne leistungshemmende Abstiegssorgen durchkämen. Was aber nicht heißen soll, dass sie sich am Samstag in der Opferrolle sehen. Sankt Pauli ist zwar ein Stück weiter als Fiéls Club, aber möglicherweise doch nicht unschlagbar.

Das Topspiel des neunten Spieltags – wie die Begegnungen am Samstagabend eben offiziell heißen - könnte somit ein Spektakel werden. Die Medienabteilung des 1. FC Nürnberg sieht es offenbar ähnlich: „Die Voraussetzungen für ein Topspiel sind erfüllt“, steht auf der Homepage. Wie sie das nur meinen?


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