Nürnberg - Die Bildzeitung wusste es zuerst, was bei Julian Nagelsmann nicht überraschen muss. Deutscher Fußball-Nationaltrainer für zehn Monate soll der 36-Jährige jetzt werden, wohl auch aus Mangel an Alternativen. Trotzdem ist er die logische Wahl.

Wahrscheinlich möchte sich Julian Nagelsmann einfach seine Karriere nicht komplett ruinieren. Zehn Monate Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft scheint ihm zu reichen als Eintrag in seiner Vita, zumal die Titelchancen beim Heimturnier überschaubar sein dürften.

Letztlich ist der erst 36-Jährige wie schon im Sommer 2021 in München der logische Nachfolger von Hans-Dieter Flick, der damals unbedingt zum DFB wollte. Jung, dynamisch, meistens erfolgreich. Dass er den so genannten Bayern-Block in der Auswahl bestens kennt und auch den einen oder anderen Leipziger, spricht ebenfalls für seine Wahl.

Schon kurz nach Flicks Freistellung am 12. September ploppte sein Name auf, weil er seit Ende März arbeitslos war und vom üppigen Gehalt beim Ex-Verein lebte. Beim ach so klammen DFB bekommt Nagelsmann jetzt deutlich weniger, kann dafür in den nächsten zehn Monaten aber eigentlich nur gewinnen.

Der DFB irgendwie auch, erst recht nach den vielen Blamagen in letzter Zeit. Verloren hat der Verband hingegen einen Hoffnungsträger: Für den richtigen Neuanfang nach der EM 2024 steht Julian Nagelsmann ja nicht mehr zur Verfügung.