
Für Romy Eißner ist es eine Premiere: Zum ersten Mal schlüpft sie in die Rolle einer Stadtführerin. Aus ihrer Aufregung macht sie kein Geheimnis, die verfliegt jedoch schnell, schließlich ist die Mitarbeiterin des Umweltreferats bestens vorbereitet. "Hitzeinseln und Schattenspender" lautet ihr topaktuelles Thema, und bevor sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihren Lieblingsplätzen in der Stadt mitnimmt, wo es sich auch bei hohen Temperaturen noch aushalten lässt. Zunächst macht sie Halt auf dem Hauptmarkt - hier heizen Bauten und Versiegelung die Luft ordentlich auf. "Wir haben festgestellt, dass die Temperaturen in der Sebalder Altstadt niedriger sind als in der Lorenzer Altstadt, dafür sorgt die nahegelegene Pegnitz", berichtet Eißner.
Kühle Orte
Die Expertin gibt Einblicke in den von der Stadt entwickelten Hitze-Aktionsplan: Kühle Orte gibt es da etwa wie am Hauptmarkt 18, hier finden die Menschen Sitzgelegenheiten, einen Trinkbrunnen und sogar W-Lan. "Auch Apotheken sind im Notfall gute Anlaufstellen, denn dort herrschen angenehmen Temperaturen, es gibt es immer einen Stuhl und bei Bedarf Hilfe."
Bevor Romy Eißner die Gruppe zu ihrem persönlichen Lieblingsplatz, dem Nägeleinspark, führt, macht sie noch Station am Weinmarkt. Hier habe die Umgestaltung bereits für ein Mehr an Aufenthaltsqualität gesorgt: Bäume spenden Schatten, auf den Sitzbänken können sich die Menschen begegnen. "Nur einen Trinkbrunnen würde ich mir hier noch wünschen", so Eißner.
Geradezu überrannt wurde Sabine Weigand bei ihrer Führung zu Schauplätzen ihres Romans "Das Perlenmedaillon". Rund 100 Interessierte versammelten sich an der Sebalduskirche, um mit der Schwabacher Autorin auf eine Zeitreise zu Schauplätzen des Erfolgsbuches zu gehen. Mit Erzählungen von Patriziern und Prostituierten begeisterte Weigand ihr Publikum.
Schon die Eröffnungsführung am Freitag mit Bürgermeisterin Julia Lehner stieß auf regen Zuspruch, ermöglichte sie doch Einblicke in eines der großen Kulturbauprojekte der Stadt: Sachkundig informierten Alexander Leupold und Barbara Macher vom Baureferat über den Stand des geplanten Umbaus der Kongresshalle und öffneten Türen, die ansonsten geschlossen sind. An den Wänden gaben Visualisierungen eine gute Vorstellung davon, wie die sogenannten kulturellen Ermöglichungsräume, aber auch die Interims-Nutzung durch das Staatstheater einmal aussehen werden.

