Denkendorf - Ein Autofahrer setzt im Stau auf der A9 eine Drohne ein, um die Verkehrslage zu überblicken. Die Folge: Ein hitziges Wortgefecht, Tierabwehrspray und polizeiliche Ermittlungen.

Gegen 18.55 Uhr standen ein 43-jähriger Hamburger und ein 36-jähriger Berliner mit ihren Autos im Stau auf der A9 in Richtung Nürnberg. Grund hierfür war ein Verkehrsunfall. Unzufrieden mit der Wartezeit, entschied sich der Hamburger, eine Drohne aufsteigen zu lassen, um das Ausmaß des Staus aus der Luft zu begutachten - ein Vorgehen, das laut Luftverkehrsgesetz nicht erlaubt ist.

Der Berliner, der das Geschehen beobachtete, stieg aus seinem Auto und konfrontierte den Drohnenpiloten mit dem Verbot. Was als Hinweis begann, mündete rasch in ein hitziges Wortgefecht mit gegenseitigen Beleidigungen. Die Situation verschärfte sich, als der Hamburger mit dem Fuß gegen die Autotür des Berliners trat und dadurch Schäden verursachte. Als Reaktion darauf griff der Berliner zu einem Tierabwehrspray und versuchte, den Kontrahenten damit zu besprühen. Obwohl der Hauptstrahl ihn verfehlte, erlitt der Hamburger durch den Sprühnebel leichte Augenreizungen. Auch seine Ehefrau klagte über ähnliche Symptome.

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Mit einer Drohne beobachtete der Autofahrer den Stau auf der Autobahn (Symbolbild). © IMAGO/Martin Wagner

Einsatzkräfte der Verkehrspolizei Ingolstadt trafen vor Ort ein und konnten die beiden Männer beruhigen. Als Beweismittel wurden sowohl die Drohne als auch das Spray beschlagnahmt. Beide Fahrer sehen nun diversen Ermittlungsverfahren entgegen - wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Verstoß gegen das Luftverkehrsgesetz. Nachdem der Stau sich aufgelöst hatte, setzten beide ihre Fahrt fort.


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