Nürnberg - Ein Mann entwendete in Nürnberger Kindergärten und Grundschulen Kinderkleidung, den Eltern drohte er schriftlich mit Missbrauch - was ging nur in ihm vor? Nun saß ein 43-Jähriger aus Neu-Ulm in Nürnberg vor Gericht.

Ein Brief mit Drohungen, den Sohn der Familie zu missbrauchen, dazu lag eine Unterhose des Kindes vor der eigenen Haustür - die Verunsicherung der Nürnberger Familie ist kaum vorstellbar.

Im September und Oktober 2022 sorgte eine Einbruchserie im Nürnberger Norden für Aufregung: In sechs Kindergärten und Grundschulen wurde Wechselkleidung und Unterwäsche von Kindern entwendet. Anfang Dezember 2022 wurde ein Mann aus Neu-Ulm geschnappt, er war im vergangenen Jahr wegen einer Umschulung in Nürnberg. Heute steht fest: Er hatte auch in mehreren Schulen im Regierungsbezirk Schwaben Kinderkleidung gestohlen, um sich sexuell zu befriedigen. Auch den Jungen einer Bekannten, er sollte auf das Kind regelmäßig aufpassen, hatte er missbraucht.

Sechs Jahre Freiheitsstrafe

Im Landgericht Nürnberg-Fürth hat er alle Taten eingeräumt, er entschuldigt sich unter Tränen. Einer Gerichtspsychiaterin hatte er gestanden, dass er schon immer auf Kinderkleidung stand. "Ich nehme jede Hilfe, die ich kriegen kann. Bitte geben Sie mir eine zweite Chance".

Die Jugendkammer I des Landgerichts Nürnberg-Fürth verhängt sechs Jahre Freiheitsstrafe. Vorher hatte die Staatsanwältin sieben Jahre beantragt, die Verteidigung sprach sich für fünf Jahre aus.

Mit welchen Vorwürfen sich der Mann konkret konfrontiert sah, wie die Polizei ihn schnappte und was ein Fallanalytiker zur Situation sagt, erfahren Sie hier bei NN.de.