ROTHENBURG - Das Taubertal-Festival ist eine Erfolgsgeschichte. 15.000 Besucher strömen jeden Sommer für ein Wochenende ins idyllische Rothenburg, sie machen Müll und Lärm. Trotzdem hält sich der Ärger der Einheimischen in Grenzen. Wie kann das sein?

Während ein kostümierter Nachtwächter Touristen aus den USA und China die Geschichte Rothenburgs näher bringt, wummert der Bass. Unten im Tal, direkt an der Tauber, feierten am Wochenende tausende Menschen eine Vier-Tages-Party mit verschiedensten Konzerten. am Freitagabend trat beispielsweise Peter Fox auf. Während die angereisten Musiker die Boxen hochdrehen, geht das Leben in der vielleicht idyllischsten Kleinstadt Frankens aber für die meisten einfach weiter - wenn auch ein wenig lauter als sonst.

Beschwerden halten sich in Grenzen

Die Besucher, die immer am zweiten Wochenende im August zum Taubertal-Festival in die Stadt strömen, machen Lärm, sie hinterlassen Müll, nehmen Straßen und Wiesen in Beschlag. Und trotzdem halten sich die Beschwerden von Anwohnern in Grenzen. Das ist bemerkenswert, denn: fast jede Großveranstaltung hat ihre Kritiker. Anderswo, etwa in Hannover, klagten Anwohner zuletzt im Eilverfahren gegen laute Konzerte. In Rothenburg funktioniert der Interessenausgleich aber - und das hat mehrere Gründe.

"Mich stört das gar nicht", sagt beispielsweise Christian Mittermeier. Er wohnt vielleicht 300 Meter Luftlinie vom Festival entfernt, auf seinem Balkon ist die Musik bis spät in den Abend hinein deutlich hörbar. Der 57-Jährige bleibt locker. "Während des Festivals kommen viele junge Leute", sagt er. "Rothenburg hat eine einzigartige Geschichte. Aber die Leute werden nicht für immer wegen ein paar alter Steine kommen. Die Stadt muss leben, sie braucht einen Sinn."

Wie die Festival-Organisatoren die Rothenburger einbinden, warum viele profitieren und was Stadt und Veranstalter zum Lärm sagen, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.