
Als Co-Trainer hat Cristian Fiél in der vergangenen Zweitliga-Saison beim 1. FC Nürnberg bereits miterleben müssen, wie es sich anfühlt, wenn die Personaldecke immer dünner wird. Zwar ist Fiéls Mannschaft auch in dieser Vorbereitung nicht von diversen Blessuren verschont geblieben, insgesamt aber bieten sich dem neuen Chefcoach knapp eine Woche vor dem Start auf vielen Positionen reichlich Auswahlmöglichkeiten.
Besonders groß ist das Gedränge im Abwehrzentrum, wo Florian Hübner, James Lawrence und der derzeit angeschlagene Jannes Horn im Kampf um die in Fiéls präferiertem 4-3-3-System zwei vakanten Plätze mit Ivan Marquez und Ahmet Gürleyen ambitionierte Mitbewerber bekommen haben. Gegen Jahresende dürfte sich nach auskuriertem Kreuzbandriss noch Kapitän Christopher Schindler dazugesellen.
Duell zwischen Tim Handwerker und Nathaniel Brown
Auch auf den Außenpositionen tobt der Konkurrenzkampf: Rechts duellieren sich Jan Gyamerah und Enrico Valentini um einen Platz in der Startelf, Jens Castrop und mittelfristig der verletzte Youngster Jannik Hofmann (Schlüsselbeinbruch) wären weitere reizvolle Optionen. Links muss sich Fiél zwischen Tim Handwerker und dem letztjährigen Senkrechtstarter Nathaniel Brown entscheiden, wobei Brown wie im Test gegen den FC Arsenal (1:1) auch nach vorne rücken könnte.
Investiert wurde auf den offensiven Außenbahnen, denen in Fiéls Fußballphilosophie eine tragende Rolle zukommt. Mit den Japanern Kanji Okunuki und Daichi Hayashi sowie dem Engländer Joseph Hungbo wurden gleich drei klassische Flügelflitzer verpflichtet, zudem hoffen Felix Lohkemper und der im vergangenen Winter aus Bremen gekommene, aber bislang wenig in Erscheinung getretene Benjamin Goller auf ihre Chance. Hayashi wäre auch eine Alternative für das Sturmzentrum, wo nach dem Abschied von Kwadwo Duah momentan allerdings der formverbesserte Christoph Daferner die Nase vorne haben dürfte.
Warten auf Wunschkandidat Florian Flick
Bei der Besetzung der Sechser-Position wartet der Club weiterhin auf seinen Wunschkandidaten Florian Flick, dessen Transfer noch immer in der Schwebe ist. Da der letztjährige Leihspieler vom FC Schalke 04 eh einen Mittelfußbruch auskuriert, dürfte zunächst wieder einmal Routinier Johannes Geis gesetzt sein. Aber auch Castrop und der schon erstaunlich abgeklärt aufspielende Ali Loune wären reizvolle Optionen. Für den offensiveren Part stünden Lukas Schleimer, Mats Möller Daehli, Taylan Duman, Top-Talent Can Uzun und demnächst auch wieder Erik Wekesser zur Verfügung.
Letzte Indizien für die mögliche Startelf gegen Hansa dürfte die Generalprobe am Samstag liefern, wenn der Club bei einem Blitzturnier in Unterhaching auf die heimische Spielvereinigung (15.30 Uhr) und den TSV 1860 München (16.45 Uhr) trifft. Fiél will allen Akteuren noch einmal je 60 Minuten Spielzeit geben und "sicher ein paar Dinge so zusammenstellen, wie das dann auch eine Woche später ausschauen könnte. Ich trainiere jetzt mit diesen Jungs seit viereinhalb Wochen, natürlich hat man da schon eine Idee im Kopf".
Dem einen oder anderen Profi dann mitteilen zu müssen, dass ihm zum Auftakt nur ein Platz auf der Bank oder gar Tribüne bleibt, "ist sicher nicht schön, gehört für einen Trainer aber dazu", findet Fiél. Vor allem dürfte es definitiv angenehmer sein, als sich mit akuten Personalsorgen herumplagen zu müssen.
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