
Der Mann soll für eine Vielzahl von Betrugsfällen über WhatsApp verantwortlich sein. Am Freitag hat ein Ermittlungsrichter einen Haftbefehl erlassen. Inzwischen sitzt er in einer Justizvollzugsanstalt.
In der Pressemitteilung erklärt das Präsidium: Schon im vergangenen Jahr erhielt die Kriminalpolizei Aschaffenburg Hinweise aus eine Gruppe aus den Niederlanden, die mit Betrügereien über WhatsApp ihr Geld verdienen. In den Folgemonaten ermittelten die Beamten gegen mehrere Männer im Alter von 23 bis 25 Jahren. Schließlich nahmen die Ermittler einen 25-Jährigen fest. Eine Person, die nur als Fahrer beteiligt war, wurde wieder freigelassen. Jetzt will die Polizei weiter gegen Kontaktpersonen in Deutschland ermitteln.
Wie funktioniert die Betrugsmasche auf WhatsApp?
In der Regel erhalten die Betrugsopfer eine WhatsApp-Nachricht von einer unbekannten Nummer. Die Täter schreiben dann zum Beispiel: "Hallo Mama/Papa, mein Handy ist kaputt und das ist meine neue Nummer." Sobald das Opfer auf die Nachricht reagiert, täuscht das vermeintliche Familienmitglied eine Notlage vor und fordert Geld. Oft mehrere tausend Euro.
Die Täter behaupten dann, das Handy sei kaputt, deshalb sei eine Online-Überweisung nicht möglich. Es stünde aber eine dringende Rechnung aus, die unbedingt und dringend beglichen werden müsse. Das Geld würde selbstverständlich baldmöglichst wieder zurückbezahlt werden. Die Polizei erklärt, dass die Täter äußerst geschickt vorgehen und bei ihren Opfern gezielt Druck aufbauen. Als neue Variante werden derzeit die Kreditkartendaten abgefragt. In einigen Fällen kommt die erste Nachricht auch per SMS mit der Bitte, die Kommunikation per WhatsApp weiterzuführen.
Wer solche Nachrichten erhält, sollte nicht darauf antworten, rät die Polizei. Natürlich sollte man auch kein Geld überweisen, sondern stattdessen lieber das Familienmitglied über die bislang bekannte Nummer anrufen. Wenn sich dabei herausstellt, dass es sich tatsächlich um einen Betrugsversuch handelt, sollten die Betroffenen die Chatverläufe nicht löschen, sondern sich damit bei der Polizei melden.
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