Nürnberg - Sie ist hochdosiert und unberechenbar: Der Konsum der Ecstasy-Partydroge "Blue Punisher" hat in Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern zwei Jugendliche das Leben gekostet. Der Tod der Teenager befeuert die Diskussion über die Drogenpolitik im Land. Doch auch in Mittelfranken sind die Pillen längst angekommen.

"Blue Punisher" ist kein neues Phänomen", sagt Sandro Rösler von der Mudra-Drogenhilfe in Nürnberg, genauer gesagt bei Enterprise, der speziellen Beratungsstelle für Menschen unter 21 Jahren. "Das Thema existiert seit den 1990er Jahren und schwappt immer wieder hoch, wenn so schlimme Unfälle wie jetzt in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg passieren."

Auch Jan Welker, Oberarzt in der Notaufnahme im Nordklinikum und selbst regelmäßig als Notarzt auf Nürnbergs Straßen unterwegs, bestätigt: Hochdosiertes Ecstasy unter verschiedenen Namen, das ist an sich nichts Neues und auch in Nürnberg seit Jahren ein Problem - "wobei ,Blue Punisher‘ mit 500 Milligramm MDMA schon sehr hoch dosiert ist."

Gerade für junge, unerfahrene Konsumenten ist "Blue Punisher" ein Risiko. Die Pillen sehen gleich aus, sind aber oft völlig unterschiedlich in ihrer Stärke und Wirkung. Die Menge, die einen Erwachsenen auf einen sauberen Trip schickt, kann für Kinder und Jugendliche tödlich sein.

Warum die nach dem Logo des gleichnamigen Marvel-Comichelden gepressten Tabletten gerade für Aufsehen sorgen, welche Rolle dem Internet im deutschen Drogenhandel zukommt und wie ein Modellversuch in der Hauptstadt Berlin das Risiko senken soll, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.