
Am 11. Juni endete der Besuch des Nürnberger Westbads für ein Mädchen mit schwersten Verletzungen. Die Grundschülerin rutschte auf der langen Mehrbahnenanlage, doch noch bevor das Mädchen das Ende erreicht hatte, rutschte ein Mann auf Knien hinterher. Als das Mädchen aus dem Wasser auftauchte, prallte der Nachfolger mit den Knien gegen den Kopf des Kindes. Das Mädchen musste ins Krankenhaus, Ärzte operierten das lebensgefährlich verletzte Kind sofort.
Die Polizei erfährt erst Tage später von dem Vorfall und die Kripo ermittelt jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung. Der männliche Badegast, der mit dem Mädchen zusammenprallte, konnte das Schwimmbad unerkannt verlassen. Er trug eine schwarze Badehose. Die Beamten suchen dringend Zeugen.
Stellungnahme aus dem Westbad
Warum wurde die Polizei nicht umgehend hinzugezogen? Der Geschäftsleiter des städtischen Eigenbetriebs Nürnberg-Bad, Matthias Bach, bezieht Stellung. Zunächst sei der Hergang des Unfalls unklar gewesen und das Mädchen war nach Bachs Informationen auch noch ansprechbar. Dass Lebensgefahr bestand, habe man erst "im Nachgang erfahren", sagt Bach. "Um die Polizei hinzuzuziehen, brauchen wir die Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Die haben uns die Zustimmung aber nicht gegeben." Wie es dem verletzten Kind derzeit geht, weiß Bach nicht. Die Familie des Mädchens habe keinen weiteren Kontakt gewollt.
Für die Freigabe zum Rutschen ist die Rutsche mit einer Ampelanlage ausgestattet. Am 11. Juni funktionierte die Ampel nicht. Die Elektronik war defekt, heißt es. Bereits am Vortag war die Ampel aus. "Wir werden nun intern klären, ob wir Fehler gemacht haben. Die Untersuchung läuft noch", sagt Bach.
Warum die Rutsche auch ohne Ampel geöffnet war und warum sich die Polizei trotz Videoaufnahmen bei den Ermittlungen schwertut, lesen Sie bei NN.de.
Hinweise, die im Zusammenhang mit dem Badeunfall stehen, nimmt die Polizei unter der Rufnummer (0911) 2112-3333 entgegen.