NĂŒrnberg - Wussten Sie, dass es Obstsorten mit einem relativ geringen Zuckeranteil gibt, die dennoch köstlich schmecken? Erfahren Sie mehr ĂŒber zuckerarmes Obst und wie es Ihre ErnĂ€hrung bereichert.

In diesem Artikel:

Obst ist ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen ErnĂ€hrung und enthĂ€lt Vitamine, Mineralien sowie Ballaststoffe. Allerdings kann der hohe Zuckergehalt in den meisten Obstsorten problematisch sein - insbesondere fĂŒr Menschen mit Diabetes und auch fĂŒr diejenigen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren wollen.

In bestimmten Obstsorten steckt jede Menge Fructose oder Glucose, sodass sich diese nicht gut in die eigene Lebensweise integrieren lassen. GlĂŒcklicherweise gibt es aber auch köstliches Obst mit wenig Zucker. Im folgenden Artikel bekommen Sie eine Liste mit zuckerarmen Obstsorten an die Hand.

Die Bezeichnung "zuckerarmes Obst" beschreibt Obstsorten, die im Vergleich zu anderen Sorten einen niedrigeren Zuckergehalt aufweisen. Allerdings bedeutet zuckerarmes Obst nicht, dass diese Lebensmittel keinen Zucker enthalten. Denn jede Obstsorte enthÀlt von sich aus Zucker. abei geht es um den sogenannten Fruchtzucker (Fructose) und den Traubenzucker (Glucose). Aber einige weisen weniger davon auf als andere.

Speziell in Hinblick auf die Werbung gibt es strikte Regeln, welche Produkte als zuckerarm bezeichnet werden dĂŒrfen: Bei festen Produkten sind maximal fĂŒnf Gramm Zucker je 100 Gramm erlaubt, bei flĂŒssigen die HĂ€lfte. Übrigens: Wenn ein Produkt als zuckerfrei beworben wird, darf es bis zu 0,5 Gramm je 100 Gramm oder Milliliter enthalten. Ein Liter "zuckerfreie" Limonade kann also bis zu 5 Gramm Zucker enthalten.

Speziell bei Obst gibt es kaum Sorten, die weniger als fĂŒnf Gramm Zucker je 100 Gramm enthalten. Bei vielen Obstsorten ist der Wert mehr als doppelt so hoch. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf den Zuckergehalt von Obst zu achten. Das gilt insbesondere, wenn man gerne und viel Obst isst.

Der Grund ist einfach – denn Fructose hemmt das SĂ€ttigungshormon Leptin und sorgt dafĂŒr, dass der Hunger schneller wieder zurĂŒckkommt. Obst mit einem niedrigeren Fructosegehalt ist daher zum Sattwerden besser geeignet. Speziell fĂŒr Diabetiker sind allerdings FrĂŒchte mit wenig Glucose interessant, wĂ€hrend Fructose weniger problematisch ist.

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Obst enthĂ€lt natĂŒrlichen Zucker, wobei zwischen Fruchtzucker (Fructose) und Traubenzucker (Glucose) unterschieden wird. Der Verzehr von Fructose in Obst ist normalerweise unbedenklich, da sie langsam und ohne Insulin verstoffwechselt wird. Verzehrt man jedoch viel Fructose auf einmal - in der Regel durch damit gesĂŒĂŸte GetrĂ€nke und Speisen - kann das zu Bauchschmerzen und Durchfall fĂŒhren. Denn der Körper tut sich schwer damit, die Fructose im Darm zu verstoffwechseln. Diese EinschrĂ€nkung gilt wie gesagt aber nicht fĂŒr frisches Obst. Hier isst man normalerweise nicht genug am StĂŒck, um die Verdauung zu ĂŒberfordern.

Fructose gilt auch als ein Auslöser fĂŒr eine Fettleber. Aber auch hier geht es um industriell verarbeiteten Fruchtzucker in Fertigprodukten und GetrĂ€nken. Wer gezielt mehr Obst und GemĂŒse isst, kann laut einer Studie das Fettleberrisiko sogar senken.

Traubenzucker ist ein schneller Energielieferant fĂŒr den Körper. Die Glucose lĂ€sst den Blutzuckerspiegel direkt ansteigen, er fĂ€llt aber auch zĂŒgig wieder ab und der Energieschub lĂ€sst nach. Diabetiker haben Traubenzucker oft fĂŒr den Fall dabei, dass sie in eine Unterzuckerung rutschen. Dann ist Traubenzucker eine schnelle Hilfe - und mitunter lebensrettend.

Vor allem fĂŒr Menschen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten oder an Diabetes leiden, ist gesundes Obst mit wenig Zucker eine gute Wahl. Mit ihm lĂ€sst sich der Blutzuckerspiegel besser kontrollieren. GĂ€nzlich zuckerfreies Obst gibt es allerdings nicht.

Personen, die regelmĂ€ĂŸig Sport treiben, sich gesund ernĂ€hren und ein normales Körpergewicht haben, mĂŒssen in der Regel weniger auf den Verzehr von Obst und GemĂŒse mit geringem Zuckeranteil achten als kranke oder ĂŒbergewichtige Menschen. Trotzdem ist es empfehlenswert, die Verzehrsmengen zu berĂŒcksichtigen. Denn auch eine ĂŒbermĂ€ĂŸige Aufnahme von Obst kann negative Auswirkungen haben. Außerdem besteht bei einer einseitigen ErnĂ€hrung immer das Risiko eines NĂ€hrstoffmangels.

Menschen im mittleren oder fortgeschrittenen Alter können durch eine kluge Auswahl an Obstsorten mit geringem Zuckergehalt Kalorien einsparen und vermeiden, dass diese die Bildung von Fettdepots begĂŒnstigen.

Liste fĂŒr Obst mit wenig Fruchtzucker:

  • Avocado: 1,4 Gramm Zucker pro 100 Gramm (ist eine Beere und zĂ€hlt damit aus botanischer Sicht zum Obst)
  • Himbeere: 4,8 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Brombeeren: 4,9 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Erdbeere: 5,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm (ist eine Sammelnussfrucht, wird aufgrund des sĂŒĂŸen Geschmacks aber zum Obst gezĂ€hlt)
  • Rote Johannisbeere: 7,3 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Heidelbeere: 7,4 Gramm Zucker pro 100 Gramm

Zuckergehalt von Obst: Welche Obstsorten haben wenig Zucker?

Im Folgenden gibt es einige Obstsorten, die immer noch als relativ zuckerarm gelten:

  • Aprikose: 7,7 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Pflaume: 7,8 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Pfirsich: 8 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Orange: 8,3 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Kiwi: 9 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Wassermelone: 9,1 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Birne: 10,2 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Apfel: 10,3 Gramm Zucker pro 100 Gramm

Welches Obst enthÀlt am meisten Zucker?

Diese Obstsorten weisen den höchsten Zuckeranteil auf:

  • Banane: 17,3 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Granatapfel: 16,1 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Weintrauben: 15,1 Gramm Zucker pro 100 Gramm

Obst mit viel Fruchtzucker:

  • SĂŒĂŸkirsche: 13,7 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Mango: 12,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Ananas: 12,4 Gramm Zucker pro 100 Gramm

Achtung: Der Zuckeranteil im Obst variiert je nach Reifegrad. Der Zuckergehalt steigt, wenn das Obst reift, da die enthaltene StÀrke nun in Zucker umgewandelt wird. Daher handelt es sich bei den hiesigen Angaben lediglich um eine Orientierung.

Auch in den kalten Wintermonaten gibt es Obstsorten mit einem nicht allzu hohen Zuckergehalt, die sich gut fĂŒr eine gesunde ErnĂ€hrung eignen. Hier sind einige Beispiele:

  • Grapefruit: 7 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Papaya: 7,1 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Birne: 10,2 Gramm Zucker pro 100 Gramm
  • Apfel: 10,3 Gramm Zucker pro 100 Gramm

Laut der Deutschen Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung (DGE) ist Obst ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen ErnĂ€hrung. Diese schließt mindestens drei Portionen GemĂŒse und zwei Portionen Obst pro Tag ein. Oder anders ausgedrĂŒckt: mindestens 400 Gramm GemĂŒse und 250 Gramm Obst je Tag.

Obst und GemĂŒse versorgen Menschen nicht nur mit reichlich Ballaststoffen, sondern auch mit gesunden NĂ€hrstoffen und sekundĂ€ren Pflanzenstoffen. Zudem kann der Verzehr von Obst und GemĂŒse das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.

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