
Sie trägt schwarz, ihre blonden Haare werden von einer Klammer gehalten - zwei Polizisten begleiten Sabina A. (Name geändert) in den Sitzungssaal des Landgerichts Nürnberg-Fürth.
A. ist medizinische Fachangestellte, seit Juni 2022 braucht sie selbst ärztliche Hilfe. Sie ist in der forensischen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Taufkirchen untergebracht, die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wirft ihr vor, dass sie ihr vier Monate altes Kind getötet hat.
Die junge Frau litt angeblich bereits nach der Geburt ihres Töchterchens am 15. Februar 2022 an einer postnatalen rezidivierenden depressiven Störung. Am 20. Juni ertränkte sie ihr Töchterchen zwischen 10 und 11.22 Uhr im Waschbecken im Bad ihrer Wohnung in Eckental (Kreis Erlangen-Höchstadt). Sie wollte ihr in den Tod folgen und unternahm einen Suizidversuch.
Hätte diese Tat verhindert werden können? Zu Prozessbeginn ist zu hören, dass Sabina A. um Hilfe bat - jedoch vergeblich. Die 19. Strafkammer des Nürnberg-Fürth rechnet derzeit mit Verhandlungstagen bis Ende Juni.