Ebersdorf - Der oberfränkische Möbelhersteller Willi Schillig ist insolvent. Das Unternehmen muss nun Maßnahmen ergreifen, um auch in Zukunft Möbel produzieren zu können. Nicht alle der rund 230 Mitarbeitenden werden weiterhin beschäftigt werden können.

Nach Jahren der Krise musste der oberfränkische Möbelhersteller "Willi SCHILLIG Polstermöbelwerke GmbH & Co. KG" jetzt die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens am Amtsgericht Coburg beantragen. "Die Entscheidung (...) war für uns sowohl geschäftlich als auch persönlich eine äußerst schwierige, aber leider notwendige Maßnahme", erklärt der Geschäftsführer Erik Stammberger in einer Pressemitteilung.

Seit Beginn der Corona-Pandemie befinde sich das Unternehmen in einer Schieflage. Die Lockdowns, steigende Energiepreise und erhöhte Rohstoffpreise machten es dem Möbelhersteller schwer. Auch die Kunden haben in den letzten Jahren unter den steigenden Preisen gelitten und sind dementsprechend zaghaft bei größeren neuen Anschaffungen. Zudem stehe laut Stammberger eine der härtesten Phasen noch bevor: "In den warmen Monaten werden nochmals weniger Möbel gekauft, das sogenannte ‚Sommerloch‘ steht also noch bevor."

Wegen Insolvenz: Kündigungen von Beschäftigten

An ein endgültiges Ende des Unternehmens will der Geschäftsführer aktuell noch nicht denken. Der Möbelhersteller solle durch das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung für die Zukunft gestärkt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Von den rund 230 Beschäftigten am Standort Frohnlach werden wohl nicht alle diese Zukunft miterleben können. "Personelle Anpassungen" müssen laut Stammberger vorgenommen werden.

Während des Insolvenzverfahrens soll es für Kunden keine Einschränkungen geben. Es könne weiterhin bestellt werden, da es nicht zum Produktionsstopp kommen soll. Bis zum Herbst will sich Willi Schillig Polstermöbel über das Insolvenzverfahren sanieren, um danach wieder schwarze Zahlen schreiben zu können.