Nürnberg/Fürth - Am 4. September 2022 ermordete ein Fürther (34) seine Ehefrau mit 14 Messerstichen. Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth gibt er die Tat zu - doch behauptet, er habe um sein eigenes Leben Angst gehabt.

"Mir tut das alles sehr leid. Ich halte mich nicht für einen schlechten Menschen" - vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth hat die Hauptverhandlung gegen einen 34-Jährigen aus Fürth begonnen. Der Vorwurf: Mord. Er soll seine Frau umgebracht haben, um andere Straftaten zu verdecken.

Messerstich in das Gehirn

Trifft zu, was die Staatsanwaltschaft dem Mann vorwirft, hat sich das Ehepaar am 4. September 2022 massiv gestritten, gegen 17.47 und 18.18 Uhr lief der Streit völlig aus dem Ruder. Der Mann holte ein Küchenmesser, mit 14 Stichen und Schnitten tötete er seine Frau. Er verletzte sie am Kopf, am Oberkörper und an den Armen. Ein Stich drang durch die rechte Schläfe in das Gehirn der Frau ein, ein weiterer Stich traf die Herzgegend. Sie starb noch am Tatort, in ihrer eigenen Wohnung.

Streit um Drogenkonsum

Der Streit soll sich, so die Anklage, um den Drogenkonsum des Mannes gedreht haben: Demnach drohte die Frau ihrem Mann, die Polizei über seinen Crystal-Meth-Konsum zu informieren - er habe befürchtet, hinter Gittern zu landen und deshalb die Frau getötet.

Skandale und Exzesse

Zu Prozessbeginn schildert er eine andere Version: Seine Ehefrau habe selbst Drogen konsumiert, sie sei mit der Erziehung der Kinder überfordert gewesen. Auch seine Schwiegermutter habe ihn ständig unter Druck gesetzt und beschimpft. Zu der Tat an jenem Abend sei es gekommen, weil er sich vor seiner Frau gefürchtet habe. Er schildert eine familiäre Situation voller Skandale und Exzesse.

Das Gericht rechnet derzeit mit Verhandlungstagen bis in den Juni.