Bamberg - Ein ganzer Klub ist wie gelähmt. Nachdem Brose Bamberg seit Monaten auf der Suche nach neuen Gesellschaftern ist, wurde nun auch das Saisonziel verpasst. Zum ersten Mal seit 2001 stehen die einst so erfolgreichen Basketballer nicht in den Playoffs.

Kurz vor Ende des Spiels, dann also, als es in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer noch einmal richtig laut wurde in der Arena an der Forchheimer Straße, hörte man fast nur noch das Quietschen der Turnschuhe. Das Publikum war verstummt, überhaupt waren an diesem Abend ungewöhnlich viele Sitzschalen leer geblieben – bis vor Kurzem undenkbar in "Freak City".

Als auch die Turnschuhe der Basketballer verstummt waren, hatte Brose Bamberg mit 75:102 gegen die Telekom Baskets Bonn verloren - und waren die Oberfranken am vorletzten Spieltag der Bundesligasaison auf einem neuen Tiefpunkt angekommen. Gegen den Tabellenführer Bonn haben in den vergangenen Monaten viele Teams in Deutschland und Europa schlecht ausgesehen, das war nicht das vorrangige Problem, die Niederlage bedeutete aber auch, dass Bamberg zum ersten Mal seit 2001 nicht in den Playoffs vertreten sein wird.

Neuanfang nach dem Derby

Am Sonntag (15 Uhr/Magenta Sport) steht noch das Derby gegen die bereits abgestiegenen Bayreuther an, danach beginnt in Bamberg der nächste Neuanfang.

Noch immer wurden keine neuen Gesellschafter und Nachfolger für Michael Stoschek vorgestellt, unter welchem Namen der Klub kommende Saison an den Start geht, ist weiter genauso unklar wie die künftige Ausrichtung des Vereins. Zwar werden im Umfeld Stimmen laut, den Sommer für einen radikalen Umbruch zu nutzen, so lange die Gesellschafter-Frage aber nicht geklärt ist, sind die Verantwortlichen relativ handlungsunfähig. Trainer Oren Amiel hat noch Vertrag für die kommende Spielzeit genau wie fünf Spieler des aktuellen Jahrgangs. Gut möglich, dass der Neuanfang in einem überschaubaren Rahmen bleibt.