Nürnberg - Seit dem Jahr 2012 gehen die Zahlen von Totgeburten in Bayern wieder nach oben und haben 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Für die betroffenen Familien ist dies ein schwerer Schicksalsschlag. Die Gründe für den Anstieg sind vielschichtig.

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 543 Totgeburten in Bayern verzeichnet. Ein neuer Höchststand, nachdem die Zahl 2011 noch bei 303 Totgeburten gelegen hatte. Laut Mechthild Hofner, Vorsitzende des bayerischen Hebammenverbandes, sei in der Praxis ein noch deutlicherer Anstieg für 2022 wahrgenommen worden. Für betroffene Familien bedeutet jeder Fall großes Leid und Trauer nach dem Verlust des Babys.

Doch woran kann diese traurige Entwicklung trotz des medizinischen Fortschritts liegen? Die Ursachenforschung gestaltet sich schwierig, denn von Seiten der Krankenhäuser besteht dazu keine Meldepflicht. Risikofaktoren wie ein hoher Body-Mass-Index oder chronische Erkrankungen, zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes und Autoimmunerkrankungen bei den Gebärenden sind mittlerweile bekannt.

Zudem steigt ab einem gewissen Alter das Risiko für Komplikationen. Das Durchschnittsalter der Totgebärenden lag im Jahr 2021 etwa bei 32,3 Jahren. Doch auch das Durchschnittsalter von Schwangeren habe sich in den letzten Jahren drastisch erhöht, aktuell liegt es für das erste Kind bei 30 Jahren.

Untersuchungen zufolge hatten die meisten totgeborenen Kinder angeborene Fehlbildungen oder syndromale Erkrankungen mit Veränderungen in verschiedenen Organen, Plazenta- oder Nabelschnurstörungen sowie Infektionserkrankungen.

Welche Rolle Corona bei Totgeburten spielt, lesen Sie im Hintergrundartikel bei NN.de.