Nürnberg - Eine viertägige Flucht sorgte im Januar 2023 für Schlagzeilen: Ein Straftäter floh aus dem Fenster eines Anwaltszimmers des Amtsgerichts Regensburg. Hätte diese Flucht verhindert werden können? Das glaubt zumindest ein Mitgefangener.

Diese spektakuläre Flucht beschäftigte die ganze Region: Anfang Januar entwischte ein 40-Jähriger aus dem Anwaltszimmer des Amtsgerichts Regensburg. Der verurteilte Mörder hatte 2011 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder einen Lottoladen in Nürnberg überfallen und die 76 Jahre alte Besitzerin des Geschäfts umgebracht. Seit 2013 saß Abassi C. deshalb im Gefängnis, wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte musste er sich vor dem Amtsgericht Regensburg verantworten - und nutzte das Anwaltszimmer als Ausgangspunkt für seine Flucht.

Vier Tage entzog sich C. der Justiz, ehe er dann von Spezialkräften in Frankreich gefasst werden konnte. Ein Fahndungserfolg, für den sich ein Mitgefangener mitverantwortlich fühlt. Ronny F., Häftling in der JVA Würzburg, wandte sich Mitte März mit einem Brief an unsere Redaktion. Der Strafgefangene hatte zuvor ein Gespräch zwischen C. und einem anderen Mitgefangenen mitbekommen, in dem Abassi C. seine Fluchtpläne offenlegte. Erst sollte es nach Frankreich zu seiner Familie gehen, dann nach Spanien, schließlich per Fähre nach Marokko.


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Ronny F. zog sich in seine Zelle zurück und bat einen Vollzugsbeamten um ein Gespräch. "Ich hatte gesagt, es ist wichtig. Doch er lehnte einfach ab", schüttelt F. heute den Kopf und warnt: "Ich wollte helfen, niemand hörte mir zu. Jetzt werde ich bedroht und die Justiz lässt mich im Stich". Seinen Schilderungen zufolge wurde er zum wichtigen Kronzeugen - und Abassi C. habe ihm nun Rache geschworen.

Welche hilfreichen Hinweise von Ronny F. bei der Jagd nach dem Kiosk-Mörder geholfen haben, was das Justizministerium zum Vorfall sagt und weshalb F. glaubt, eine Belohnung verdient zu haben, erfahren Sie hier auf NN.de.