
Meist betrunkene Männer, die sich ungefragt fremden Frauen aufdrängen, anzügliche Kommentare zum Besten geben, die Frauen begrabschen oder sich gar zu schlimmerem bemächtigt fühlen, gibt es auf Großveranstaltungen wie Volksfesten zuhauf.
Auch der Bremer Freimarkt - eines der ältesten Volksfeste in Deutschland - und die Osterwiese seien davon nicht ausgenommen, wie die Jusos Bremen in einer Pressemitteilung aufführen, um die nachfolgende Forderung zu begründen: "Die Jusos Bremen fordern deshalb, dass bei großen Volksfesten, wie Osterwiese und Freimarkt, zu festgelegten Zeiten nur Frauen und weiblich gelesene Personen Zutritt erhalten."
Konkret schlagen sie darin vor, dass es sowohl während der Osterwiese (31. März bis 16. April) als auch dem Freimarkt (13. bis 29. Oktober) "testweise ein Tag ausschließlich für Frauen und weiblich gelesene Personen" vorbehalten wird.
Der progressive Vorschlag sei an sich nichts neues, wie die stellvertretende Landesvorsitzende der Jusos, Lara Gerecke, in der Pressemitteilung verlauten lässt. Es gebe solche Tage immerhin auch in Saunen und Schwimmbädern. Das Ziel des Vorstoßes sei letztendlich nur, "dass alle Bremer*innen sicher die Osterwiese besuchen können. Insbesondere Frauen und queere Personen müssen an der Osterwiese teilnehmen können, ohne Angst, Opfer sexueller Belästigungen zu werden."
Juso-Landesvorsitzender Sebastian Schmugler sieht nun die Veranstalter, Schausteller und Ordnungskräfte in der Pflicht, ein sicheres Fest zu organisieren, bei dem der Schutz vor sexualisierter Gewalt eine größere Rolle spielt. In der Einführung vor männerfreien Tagen sehe er zwar nicht die einzige Möglichkeit, um diesen Schutz zu gewährleisten, aber erkenne darin eine mögliche Signalwirkung.
Diskussion über Diskriminierung
Unter dem entsprechenden Post auf Instagram wird der Vorstoß der Jugendorganisation der SPD rege diskutiert. Bekennende Jungsozialistinnen und Jungsozialisten verteidigen den Vorschlag, während andere User auf eine unverhältnismäßige Diskriminierung von männlichen Personen aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung hinweisen und kritisieren, dass dabei alle Männer pauschal unter Verdacht gestellt würden.