ANSBACH - In Beuteln auf der Rücksitzbank und im Kofferraum haben zwei Männer 51 Kilogramm Marihuana durch Franken transportiert. Einer der Verdächtigen hat die Flucht ergriffen, als die Polizei den Wagen auf der A6 stoppte. Doch dann half ein Landwirt.

Ein Wagen mit spanischem Kennzeichen war Polizisten bei einer Schleierfahndung auf der Autobahn 6 nahe der Rastanlage Frankenhöhe aufgefallen. Gegen 12.20 Uhr wollten sie das Auto, das Richtung Osten unterwegs war, am vergangenen Samstag stoppen, wie die Verkehrspolizei Ansbach berichtet. Doch wegen des starken Verkehrs konnte das Fahrzeug erst an der Anschlussstelle Neuendettelsau kontrolliert werden.

Zunächst ignorierte der Fahrer die Anhalte-Aufforderung der Polizei, verringerte dann aber doch die Geschwindigkeit und hielt auf dem Standstreifen an. "Fahrer und Beifahrer stiegen aus", berichtet die Polizei.

Mann rennt in einen Wald

Der 35 Jahre alte Fahrer ließ sich von den Beamten festnehmen, doch sein Beifahrer flüchtete in ein angrenzendes Waldstück. Dabei rannte er über eine Grünfläche und kletterte über einen Wildschutzzaun. Polizisten verfolgten den Mann und sahen noch, wie dieser über einen Bach sprang. Dann verloren sie ihn aus den Augen. In der Folge suchten mehrere Streifen sowie ein Polizeihund und auch die Besatzung eines Polizeihubschraubers nach dem Flüchtigen.

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Die Tüten waren unter anderem in einer Reisetasche versteckt. © Kriminalpolizei Ansbach

Doch warum rannte der Mann weg? Die Polizisten fanden auf der Rücksitzband des Wagens vier vakuumverpackte Beutel mit Marihuana. Bei der Durchsuchung des Kofferraums entdeckten sie zudem zwei Reisetaschen, ebenfalls komplett gefüllt mit Marihuana-Beuteln. Später wurden die Drogen gewogen: es waren exakt 51 Kilogramm.

Dass die Polizei den 32 Jahre alten Flüchtigen schnell fassen konnte, hatte sie einem aufmerksamen Landwirt zu verdanken, teilt die Verkehrspolizei Ansbach mit: "Er entdeckte an der Plane seines Traktoranhängers eine ungewöhnliche Wölbung." Er stieß dann auf eine Person, die sich dort versteckte. "Der Landwirt machte sofort mit Hupen die Polizei auf die Situation aufmerksam, so konnte kurz darauf die Festnahme erfolgen", heißt es von Seiten der Polizei.

Drogentest reagierte auf Kokain

Die beiden Festgenommenen wurden am Folgetag dem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Die weitere Sachbearbeitung übernahm das Bayerische Landeskriminalamt. Zudem ergab ein Drogentest, dass der Fahrer den Wagen unter Einfluss von Drogen steuerte. Der Test reagierte jedoch nicht positiv auf Cannabis, sondern auf Kokain. Wie viel davon der Mann im Organismus hatte, soll eine Blutprobe zeigen.

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