
Heute um 17 Uhr. Da trifft man sich. Am sogenannten Mani-Platz, Breslauer Straße 330. Und dort werden zahlreiche Menschen nicht glauben können, dass der Mani, ihr Mani, nicht mehr lebt. Er war einer, der immer da war, in Gedanken, in den Köpfen, selbst wenn er seit 2019 in Thailand gelebt hat.
Was er in seiner aktiven Zeit in Langwasser als Streetworker mit Leib und Seele erreicht hat, das lässt sich in wenigen Zeilen nicht schreiben. Am besten man greift sich einen heraus, der eine akademische Laufbahn eingeschlagen hat: "Wäre Mani nicht gewesen, mein Leben wäre anders gelaufen." Anders heißt: ohne Perspektive, ohne Job, ohne Motivation und möglichen weiteren Folgen.
Der Mani, wie ihn alle nannten, hat sich immer eingemischt. War immer da. Er konnte gar nicht anders. Und wenn es nachts war. Mani kam, schlichtete, redete. Dabei ging es nicht immer nur nett zu. Er konnte auch Klartext reden. All das, was viele der damaligen Jugendlichen in Langwasser dringend gebraucht haben.
Selbst in seiner Wahlheimat Thailand, wo er es etwas ruhiger angehen lassen wollte, hat der Buddhist sich wieder für Schwächere unermüdlich eingesetzt. Von dort kam nun auch die Nachricht von seinem überraschenden Tod. Über die genauen Umstände ist nichts bekannt. Freunde, Bekannte und Weggefährten sind geschockt und fassungslos. "Ich habe vor wenigen Tagen noch mit ihm telefoniert, er klang ganz normal", berichtet eine Freundin.
Viele Kerzen, viele Erinnerungen
Man darf also davon ausgehen, dass am Sonntag, 22. Januar, um 17 Uhr viele Kerzen brennen werden und viele Menschen in Gedanken bei Mani sind. Es braucht auch keine hellseherischen Fähigkeiten, um zu wissen, dass viele Tränen fließen werden und auch dürfen. Und hier und da wird wahrscheinlich auch ein ein Lachen zu hören sein, denn viele witzige gemeinsame Erlebnisse gibt es schließlich auch. Und das dürfte ganz im Sinne von Manfred "Mani" Hahn sein, nach dessen Überzeugung der Tod nicht das Ende ist - sondern der Beginn eines Neuanfangs.
