Würzburg - Ein flüchtender Tatverdächtiger hat am Freitag in Würzburg für einen Großeinsatz der Polizei und gefährliche Szenen auf den Straßen gesorgt. Der Mann hatte zuvor einen jungen Mann mit einer Waffe bedroht und war dann vor der Polizei geflüchtet.

Sechs beschädigte Fahrzeuge, massive Geschwindigkeitsüberschreitungen und ein Polizist, der sich nur durch einen Sprung retten konnte: Ein 19-Jähriger hat am Freitag rund um die Würzburger Altstadt für gefährliche Szenen gesorgt. Der junge Mann war gegen Abend von der Polizei kontrolliert worden, weil er am Vortag einen 20-Jährigen mit einer Schusswaffe bedroht haben soll - allerdings wollte er sich den Beamten mit allen Mitteln entziehen.

Der 20-Jährige war am Freitag zur Polizei gegangen und hatte angegeben, dass ihn der 19-Jährige am Vortag nach einer längeren Auseinandersetzung per Textnachricht aus einem fahrenden Auto heraus mit einer Schusswaffe bedroht habe. Als die Beamten sich den Tatort in der Steinachstraße genauer ansahen, kam der Verdächtige erneut vorbei - im selben Wagen wie am Tag zuvor.

Als eine Streife ihn kontrollieren wollten, gab der junge Mann Gas. Mehrere Einsatzkräfte waren nötig, um ihn schließlich am Busbahnhof in der Nähe des Röntgenrings zu stoppen. Doch auch hier beschleunigte der Verdächtige seinen Chrysler kurz vor der Kontrolle und begann eine gefährliche Flucht.

Ein Polizist konnte im letzten Moment zur Seite springen, dann raste der Chrysler mit 100 km/h über den Röntgenring, überfuhr eine rote Ampel und bog schließlich in die Annastraße ab, mehrere Streifen auf den Fersen.

Verdächtiger flüchtet nach Unfall zu Fuß

Auf der Kreuzung zur Rottendorfer Straße beendete der Verdächtige seine Flucht schließlich unfreiwillig: Er touchierte ein Auto, geriet ins Schleudern und erwischte ein Verkehrszeichen sowie ein geparktes Auto. Zwar versuchte er, trotz des Unfalls zu Fuß zu flüchten, konnte aber schließlich von der Polizei gestoppt werden. Zu diesem Zeitpunkt war es etwa 21 Uhr. Eine Waffe trug der Mann laut Polizei bei der Festnahme nicht bei sich.

Der Fahrer des angefahrenen Autos wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Insgesamt wurden sechs Fahrzeuge beschädigt, der Schaden beläuft sich auf etwa 40.000 Euro. Der 19-Jährige sitzt nun wegen versuchter besonders schwerer Erpressung und Gefährdung des Straßenverkehrs in Untersuchungshaft.


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