Würzburg - "Bei Netto geparkt, Parkzeit überschritten": Der frühere Staatsminister Eberhard Sinner (CSU) hat seine Wut über einen Strafzettel in einem Tweet geteilt. Er kündigte persönliche Konsequenzen an.

Er wollte wohl nur Einkaufen - und überschritt dabei die Parkzeit. Die Folge: 30,10 Euro Bußgeld. Nun hat der Lebensmitteldiscounter einen Kunden weniger.

Dem früheren bayerischen Gesundheitsminister und Staatskanzleichef Eberhard Sinner missfällt das Vorgehen von Netto. Es ist nicht nur die Strafe, die ihn ärgert. Auch der Ton, mit dem VKS GbR Rostock - ein bundesweit agierender Spezialist im Bereich des Parkraummanagements - das Geld fordert, ärgert ihn. "Das Schreiben ist ein 'Muster' an Kundenfreundlichkeit", schreibt er in seinem Tweet. Er kündigt persönliche Konsequenzen an: "Ich habe nicht vor, bei Netto jemals wieder einzukaufen", gibt er zu. Er sei "für Abzocke nicht zu haben".

Die User reagieren unterschiedlich - viele zeigen nur wenig Mitleid: So fragt ein User, ob der ehemalige Minister vor dem Kühlregal eingeschlafen sei. Mehrere Nutzer werfen ihm vor, dass die kostenlose Parkzeit normalerweise ausreiche. Darauf antwortet der 78-Jährige: "Wenn man mehrere Dinge zu erledigen hat, fährt man normal nicht immer auf einen neuen Parkplatz."

Eberhard Sinner, der aus Würzburg stammt, gehörte als Abgeordneter der CSU von 1986 bis 2013 dem Bayerischen Landtag an: Von 2001 bis 2003 als Gesundheitsminister, im Anschluss als Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, von 2005-2008 als Leiter der Bayerischen Staatskanzlei.