Nürnberg - Rund 400 Millionen Euro wollte der Nürnberger Autozulieferer Leoni durch den Verkauf von zehn Kabelfabriken einnehmen. Das Geld braucht der finanziell angeschlagene Konzern dringend. Doch der Käufer macht nun überraschend einen Rückzieher.

Dramatischer Rückschlag für Leoni: Der Verkauf eines großen Teils seines Kabelgeschäfts ist vorerst geplatzt. Das betrifft unter anderem den Standort Roth, die rund 800 Beschäftigten dort sollten künftig für den asiatischen Konzern STARK Kabel produzieren. Doch die Thailänder verweigern nun den Abschluss des Verkaufs.

Damit steht das Refinanzierungskonzept des angeschlagenen Autozulieferers auf der Kippe. Der Verkauf der Kabelgeschäftsgruppe BGAM sollte Leoni mehr als 400 Millionen Euro einbringen. Laut Firmensprecher Gregor le Claire hat der Käufer STARK nun unerwartet sehr weitreichende Änderungen des Kaufvertrags verlangt und lehnt einen Kompromiss ab.

Leoni sieht darin einen Vertragsbruch und will alle Maßnahmen zur Durchsetzung seiner Rechte gegenüber STARK ergreifen. Die Konsortialbanken haben unter den banküblichen Zustimmungsvorbehalten erklärt, die zum 31. Dezember 2022 fälligen Kreditlinien von Leoni vorübergehend zu verlängern.