Nürnberg - Corona, Grippe, RS-Viren: In Deutschland waren im November so viele Menschen wegen Atemwegsinfektionen krank gemeldet wie seit drei Jahren nicht. Dabei zeigt sich ein regionaler Unterschied. Wie ist die Lage in Bayern?

Das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet von etwa zwei Millionen Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen in nur einer Woche: Kinderärzten und Kliniken macht das zu schaffen.

"Die Werte liegen aktuell sogar über dem Niveau der Vorjahre zum Höhepunkt schwerer Grippewellen", schreibt das RKI in seinem Wochenbericht. Insgesamt wird die Gesamtzahl auf circa 9,5 Millionen akute Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung in Deutschland geschätzt - und das unabhängig vom Arztbesuch.

Insgesamt 329 stichprobenartig untersuchte Patientenproben aus Arztpraxen zeigten dabei, dass vorrangig die Grippe, das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und zu einem geringeren Teil Coronaviren vorkamen. Das Geschehen lässt sich jedoch kaum vollständig erfassen.

Die häufigsten Arztbesuche erfolgen dem Wochenbericht zufolge in Mecklenburg-Vorpommern (4000 bei 100.000 Einwohner), anschließend folgen Berlin/Brandenburg mit 2800 und Bayern mit 2600. In Sachsen-Anhalt gehen laut RKI die wenigsten Menschen zum Arzt (1900).

Schnupfen, Husten, Halsweh

Die Zahl der Arztbesuche liegt in dieser Woche somit über den Werten der Vorjahre zu dieser Zeit und "in einem Bereich, der sonst nur in Spitzenwochen starker Grippewellen erreicht wurde", heißt es. Die hohen Werte können neben einem verstärkten Transmissionsgeschehen auch dadurch erhöht sein, dass Menschen bereits bei milden Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung den Arzt besuchen.

Doch es gibt auch viele Erkrankte, die ins Krankenhaus müssen: Die Intensivbetten werden knapper. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) berichtet am Montag, 12. Dezember, von lediglich 2045 betreibbaren Intensivbetten. Insgesamt gibt es 20.270.