Bisher kommunizierte man zwischen Mond und Erde über sogenannte Weltraumrelais oder bodengestützte Antennen. Für die zukünftige Mondmission "Artemis" wurde nun ein neues Netzwerk angekündigt: Das LunaNet eröffnet neue Möglichkeiten für Kommunikation, Navigation, Entdeckung und wissenschaftliche Forschung.
Ähnlich wie auf der Erde sollen Personen und Geräte über LunaNet kommunizieren können. Es handelt sich dabei um ein Netzwerk, bei der Datenübertragung nicht vorausgeplant werden muss. Mit sogenannten Lunanet-Knoten werden sogar Daten bei einer Unterbrechung gespeichert, bis die Verbindung sich wiederherstellt.
Das ist aber noch nicht alles: Ein Navigationssystem, das von der Erde unabhängig funktioniert, ist eine Hilfe für die Astronauten, um zurück zur Basis zu finden. Das System soll außerdem frühzeitig potenzielle Gefahren durch Sammlung von Mond-Wetterdaten erkennen - beispielsweise gefährliche Sonnenaktivitäten.
Auf zukünftigen Missionen stellt das LunaNet also Messdaten zur Bestimmung der Umlaufbahn bereit. Cody Kelly, der Leiter des Büros für Such- und Rettungseinsätze für nationale Angelegenheiten versichert: "Die Sicherheit und das Wohlergehen der Astronauten sind zentrale Anliegen der Artemis-Missionen. Mithilfe der Navigationsdienste von LunaNet wird LunaSAR den Notrufsäulen der NASA Standortdaten liefern, falls es zu Unfällen kommt."
Das Netzwerk soll darüber hinaus einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung leisten. Antennen können beispielsweise zur Radioastronomie eingesetzt werden, um nach Radiomissionen von weit entfernten Himmelskörpern zu suchen.
Das Konzept LunaNet beschränkt sich nicht nur auf die kommenden Mondmissionen, sondern soll langfristig über den Mars hinaus reichen. Der Mond ist nur der erste Schritt: Für die Zukunft könnte das heißen, dass das Netzwerk für bemannte Marsmissionen ebenfalls verwendet werden kann.