
Laut Anklage soll der 63-Jährige während der Corona-Pandemie 556.000 Euro ergaunert haben, indem er Corona-Hilfen für eine Firma kassierte, die es nur auf dem Papier gab und Mitarbeiter vorgaukelte. Im Gericht gab sich der Angeklagte angriffslustig. Er wetterte am Montag den halben Tag über die Zustände in der Untersuchungshaft und den angeblich eingeschränkten Zugriff auf seine Prozessakte.
Doch nach einem kurzen Anruf der Richter in der JVA stellte sich heraus: In der U-Haft hatte der Ex-Anwalt sogar eine weitere, gesonderte Zelle - diese durfte er von Montag bis Freitag bis jeweils 17 Uhr (Einschlusszeit der Gefangenen) als Büro nutzen. Dort wurden ihm, gepackt in zwei Kisten, auch die Ermittlungsakten zur Verfügung gestellt und ein Computer. Somit erwiesen sich die Tiraden des 63-Jährigen als fragwürdig.