Victoria/Nürnberg - Klimaprotest in der Kunstgalerie: Zwei Mitglieder der Extinction Rebellion verliehen in Australien ihrer Wut über ausbleibende Klimamaßnahmen der Politik Ausdruck - indem sie sich an ein Gemälde von Picasso klebten.

Auf die Straße kleben, an den Bundesliga-Torpfosten festketten, das Kanzleramt beschmieren: Klimaaktivisten kamen hierzulande in den vergangen Monaten auf viele unterschiedliche Ideen, um ihren Unmut über die ihrer Meinung nach unzureichende Klimapolitik kundzutun.

Auch international treten die Aktionen der Extinction Rebellion immer wieder in Erscheinung. Jüngster Coup der Aktivisten: Ein medienwirksamer Auftritt in einem australischen Kunstmuseum.

Nach Angaben des Guardian haben sich zwei Mitglieder der Gruppe mit Sekundenkleber an ein Gemälde von Pablo Picasso in der National Gallery im Bundesstaat Victoria geklebt. Mit der Aktion wollten sie im Vorfeld der Landtagwahl auf die Umweltprobleme aufmerksam machen. Zudem sollten mit der Aktion Regierungen, Unternehmen und Institutionen aufgefordert werden, Maßnahmen gegen die globale Umweltkrise zu ergreifen.

Etwa eine Stunde dauerte es nach nach Angaben der Polizei, die beiden Demonstrierenden vom Bild zu lösen. Ein Restaurator der Galerie benutzte Aceton, um den von den Demonstranten verwendeten Sekundenkleber aufzulösen.

Kein Schaden

Ein Schaden entstand dabei nicht. So äußerte Brad Homewood, Sprecher von Extinction Rebellion gegenüber dem Guardian, dass die Gruppe "wusste, dass wir diese Aktion durchführen konnten, ohne das Kunstwerk selbst zu beschädigen. Unsere Absicht war es immer, auf das Plexiglas zu kleben, das es schützt".

Wieder freigelassen

Bei dem anvisierten Gemälde handelte es sich um das expressionistische Antikriegsgemälde "Massaker in Korea“ von Pablo Picasso. Das Werk zeige nach Angaben der Klimaprotestler "die Schrecken des Krieges durch die Darstellung der letzten Momente einer Gruppe von Frauen und Kindern, die von entmenschlichten Soldaten mit der Waffe bedroht werden".

Die Demonstranten wurden im Anschluss der Aktion verhaftet und später wieder freigelassen - Anklage wurde nicht erhoben.