Nürnberg - Eigentlich hatte Stefan Ustorf seine Aufgaben im Sommer bereits erledigt, der Kader der Nürnberg Ice Tigers für die Saison 2022/2023 stand. Doch plötzlich und unerwartet verabschiedete sich ein Verteidiger. Jetzt ist Ersatz da.

Es kam für alle unerwartet, dass sich Luke Green kurz nachdem er in Nürnberg angekommen war, wieder verabschieden musste. Doch völlig unvorbereitet war Stefan Ustorf bei seiner Suche nach einem Ersatz für die Nürnberg Ice Tigers nicht. Schließlich war Green nicht der einzige Verteidiger, den der Sportdirektor der Ice Tigers für eine mögliche Verpflichtung im Blick hatte.

Ins Profil passend

Vielmehr ging Ustorf seine Kandidatenliste durch, aktivierte bereits geknüpfte Kontakte wieder, kurz nachdem klar war, dass der 24-Jährige Green nicht für die Ice Tigers spielen würde. Es stellte sich eben die Frage, wer von den Spielern, die Ustorf schon gesichtet hatte zu haben war, wer bezahlbar war und wer in das Anforderungsprofil passte.

Saisonabschlussfeier - Nuernberg Ice Tigers
Erfreut: Sportdirektor Stefan Ustorf und Chefcoach Tom Rowe könnten wie bei der Abschlussfeier 2021/2022 darauf anstoßen, dass die Ice Tigers schnell einen neuen Verteidiger gefunden haben. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Gesucht wurde ein läuferisch guter, passsicherer Verteidiger mit Vorwärtsdrang und der Fähigkeit, in Überzahl die Regie zu führen. Ein Verteidiger, der diesen Namen verdient und gleichzeitig mit einem Bonusangebot an Fähigkeiten ausgestattet ist. In Hayden Shaw hoffen die Ice Tigers jenen Spielertypen nun für sich gefunden zu haben.

In Texas gesichtet

In der vergangenen Saison war der 26-jährige US-Amerikaner Ustorf im Trikot der Manitoba Moose aufgefallen. Beim Duell mit den heimischen Stars in Texas in einer Partie der American Hockey League (AHL), dem Unterbau der National Hockey League (NHL), der besten Liga der Welt.

April 7, 2016 - Tampa, Florida, U.S. - DOUGLAS R. CLIFFORD.Denver Pioneers forward Jarid Lukoseviciu
Entschlossen: Hayden Shaw (rechts) sucht zu College-Zeiten das Duell an der Bande. © imago sportfotodienst, imago images/ZUMA Wire

"Mit Hayden Shaw haben wir einen Verteidiger verpflichtet, von dem wir überzeugt sind, dass er den Abgang von Luke Green mehr als kompensieren kann. Er ist sehr laufstark und spielt mit und ohne Puck immer mit sehr viel Tempo. Nach den geführten Gesprächen bin ich auch davon überzeugt, dass er charakterlich perfekt in unsere Kabine passt", kommentiert Ustorf die Verpflichtung. Insgesamt dürfte Shaw im Vergleich zu Green auch der etwas aggressivere Spieler sein, was nicht unbedingt von Nachteil sein muss, wenn er nicht zu Kurzschlusshandlungen neigt.

Im Draft, bei dem alljährlich die NHL-Teams die Transferrechte der Talente unter sich aufteilen, fand Shaw keine Berücksichtigung. Ins Profi-Eishockey schaffte er es trotzdem. Über das College. Vier Jahre spielte er für die Fighting Hawks der University of North Dakota, dann ging es fast übergangslos in die AHL und die East Coast Hockey League (ECHL). Zwischenzeitlich trainierte er im Camp des NHL-Teams Winnipeg Jets mit. In der AHL und ECHL war er in der vergangenen Saison aktiv. Für Manitoba spielte er viermal in der AHL, für die Trois-Rivières Lions kam er inklusive Playoffs auf 40 Einsätze. Der Linksschütze soll am Dienstag zum ersten Mal in Nürnberg mit den Ice Tigers trainieren.