
Ein Erdbeben in Berlin? Eher selten, beziehungsweise ist das tatsächlich noch nie vorgekommen: "Berlin ist das einzige deutsche Bundesland, in dem noch nie ein Erdbeben registriert wurde. Im Stadtgebiet befinden sich keine bekannten aktiven Störungen und auch umliegende Teile Brandenburgs waren in historischer Zeit erdbebenfrei" - das schreibt die Website Erdbebennews.
Bis zum Freitagabend um kurz vor 21 Uhr: Denn da bebte die Erde plötzlich doch. Mehrere Anwohner meldeten spürbare Erschütterungen rund um das Tempelhofer Feld in Berlin, das postete der Account Erdbeben Deutschland auf Twitter.
Mehrere Anwohner im Süden von #Berlin berichteten am Freitagabend von spürbaren Erschütterungen, vor allem rund ums Tempelhofer Feld. Auch umliegende seismologische Stationen zeichneten ein Signal auf. Mehr dazu: https://t.co/YIN9fBORhq pic.twitter.com/KQqRzlO3fZ
— Erdbeben Deutschland (@ErdbebenDE) June 11, 2022
Einige Menschen beschrieben im Netz, wie sie die Schwankungen teils deutlich in ihren Wohnungen - vor allem in den oberen Stockwerken - spürten, wie das ganze Haus oder Lampen gewackelt hätten. Und sie hatten Recht: Auch mehrere Seismographen schlugen an und zeichneten ein Signal auf.
Florence + The Machine als Auslöser
Gegenüber t-online gab Jens Skapski von Erdbebennews noch am selben Abend an, dass die Erschütterungen zu lang dauerten, um natürlichen Ursprungs zu sein. Wenige Stunden später war klar: Das vermeintliche "Erdbeben" wurde von zahlreichen, hüpfenden Menschen ausgelöst: Die feierten an diesem Abend auf dem Tempelhof-Sounds-Festival und tanzten unter anderem zum Hauptact des Abend Florence + The Machine.
Ein Twitter-User, der ebenfalls Gast auf dem Konzert war, twitterte: "Gegen 21 Uhr gab es einen Moment, wo ziemlich viele gleichzeitig gesprungen sind. Da hat man die Erschütterungen vor Ort auch gespürt."
Derartige, menschengemachte "Erdbeben" kommen selten vor und hängen weniger mit der Anzahl an Menschen, als von der Bodenbeschaffenheit ab.
Das erklärte Skapski gegenüber t-online: Es brauche vor allem einen Boden, der die Energie der springenden Menge aufnimmt und gut weiterleitet. Zuletzt sei das Phänomen seines Wissens nach 2017 während eines Kraftklub-Konzerts in Leipzig aufgetreten.
