Washington - Elon Musk ist unternehmerisch sehr erfolgreich, er gilt als reichster Mann der Welt. Ein netter Boss ist er deswegen aber nicht. Soeben hat er per Dekret das Homeoffice abgeschafft. Wer aufmuckt, wird gefeuert.

Tesla-Chef Elon Musk hat seinen Mitarbeitern mit sofortiger Wirkung untersagt, von zu Hause aus zu arbeiten. "Jeder, der bei Tesla arbeitet, muss mindestens 40 Stunden in der Woche im Büro verbringen", schrieb er an die Beschäftigten des US-Elektroautobauers in einer Mail, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. "Wenn jemand nicht erscheint, müssen wir davon ausgehen, dass diese Person das Unternehmen verlassen hat", heißt es darin.

In einer Mail an seine Führungskräfte soll demnach stehen, dass diese zwar von zu Hause arbeiten dürften, aber nur zusätzlich zu den 40 Stunden im Büro. Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl, dass Überstunden immer willkommen sind.

Auf der Plattform Twitter, die der Milliardär erwerben möchte, antwortete Musk auf die Frage, ob nicht manche seiner Mitarbeitenden denken könnten, dass diese Art der Arbeit nicht mehr zeitgemäß sei, folgendermaßen: "Dann sollen sie halt woanders so tun, als würden sie arbeiten." Unternehmen, die Homeoffice erlauben - "wann haben die zuletzt etwas Tolles erfunden?", soll er weiter gelästert haben. Mit Blick auf Twitter schrieb er unlängst, dass man den Firmen-Hauptsitz im kalifornischen San Francisco in eine Obdachlosenunterkunft umwandeln solle, weil sowieso kein Mensch je da sei.

Twitter bietet Wahlfreiheit

Die führenden Technologie-Konzerne in den USA gehen unterschiedlich mit dem Thema „Homeoffice oder Rückkehr ins Büro?“ um: Die Google-Mutter Alphabet setzt auf persönliche Treffen von Mitarbeitern, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Twitter-Chef Parag Agrawal erklärte demnach im März, dass die Büros zwar wieder zugänglich seien, aber die Mitarbeiter die Wahlfreiheit hätten: „Wo auch immer man sich am produktivsten und kreativsten fühlt, das ist der Ort, wo man arbeiten wird, und das schließt auch dauerhaftes Homeoffice ein“, wird er zitiert.

Musk hatte im Mai 2020 gegen die geltenden Corona-Restriktionen sein Werk im kalifornischen Fremont wieder eröffnet. Von Mai bis Dezember 2020 wurden 440 Infektionen bei Tesla-Mitarbeitern gemeldet, wie aus Daten der Behörden hervorgeht; beim Weltraum-Unternehmen Space X wurden im vergangenen Jahr 132 Corona-Fälle registriert.

Laut einer Studie des Working From Home Researchs Projects verbringen Amerikaner noch immer mehr als ein Drittel ihrer bezahlten Arbeitstage im Homeoffice - und das, obschon es in den Vereinigten Staaten fast keine Corona-Schutzmaßnahmen mehr gibt.